FRANKFURT (dpa-AFX) - Die letzte Sitzung vor den Feiertagen am deutschen Aktienmarkt hat am Freitag für den Dax zäh begonnen. Das wichtigste deutsche Börsenbarometer kam in der ersten Handelsstunde kaum vom Fleck und notierte zuletzt 0,08 Prozent tiefer beim 16 673,69 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor in etwa zeitgleich 0,60 Prozent auf 27 055,38 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab 0,22 Prozent auf 4514,99 Punkte nach.

Bereits in den vergangenen Handelstagen hatten es die Anleger hierzulande eher ruhig angehen lassen. Aktuell steuert der Dax auf ein kleines Minus für die zurückliegende Woche zu - es wäre die zweite Woche mit leichten Verlusten nach der im Oktober begonnenen Kursrally. Seitdem der Leitindex Mitte Dezember seinen neuesten Rekord bei 17 003 Zählern erreicht hatte und dann leicht zurückgefallen war, hat sich unter dem Strich kaum noch etwas getan.

Das liegt auch daran, dass viele Marktteilnehmer bereits ihre Bücher geschlossen haben und in den Urlaub gegangen sind. Und zum Jahresende hin dürfte das Börsengeschehen noch weiter zur Ruhe kommen. "Die Ernte ist eingefahren", schrieb der Analyst Holger Struck von HS Livetrading.

Auch spezifische Unternehmensnachrichten waren am Morgen eher Mangelware. Viele Anleger setzten bei der Aktienauswahl kurz vor dem Jahresschluss auf solche Titel, die bisher in diesem Jahr entweder sehr gut oder sehr schlecht gelaufen sind.

Bei den übrigen Einzelwerten stachen die Sportartikelhersteller nach enttäuschenden Nachrichten des US-Konkurrenten Nike mit deutlichen Abschlägen hervor. Adidas -Anteile verloren 5,4 Prozent, während Puma-Papiere mit viereinhalb Prozent Minus das Schlusslicht im MDax bildeten.

Bei Nike war das bis Ende November gelaufene Geschäftsquartal enttäuschend verlaufen. Zudem hatte das Management der Amerikaner am Vortag neben milliardenschweren Kostensenkungen auch mit seiner Prognose zur weiteren Umsatzentwicklung geschockt. So wird etwa im laufenden Jahresviertel trotz Weihnachtsgeschäft ein Umsatzrückgang erwartet.

Ebenfalls mit Nachrichten im Fokus standen die Papiere von Klöckner & Co , sie kletterten um mehr als drei Prozent. Anleger hießen damit die Pläne des Stahlhändlers willkommen, der sich von Teilen seines Vertriebsgeschäfts in Europa trennen will. Das Unternehmen kündigte den Verkauf von vier Landesgesellschaften nach Spanien an, die zuletzt operative Verluste geschrieben hatten. Die Transaktion soll voraussichtlich ab dem Geschäftsjahr 2024 einen deutlich positiven Einfluss auf bereinigte Betriebsergebnis haben.

An der Dax-Spitze landeten derweil nach Verlusten am Vortag BMW-Papiere mit einem halben Prozent Plus. Die Papiere des Online-Einzelhändlers Zalando als einer der schwächsten Dax-Werte des Börsenjahres wurden hingegen erneut verkauft und verloren am Index-Ende fast fünfeinhalb Prozent./tav/mis

Quelle: dpa-Afx