FRANKFURT (dpa-AFX) - Der jüngste Stabilisierungsversuch des deutschen Aktienmarktes hat am Mittwoch einen Dämpfer bekommen. Nach drei freundlichen Tagen sackte der Dax
So drehten die anfangs noch schwachen US-Börsen unter Schwankungen moderat ins Plus. Kritisch beäugt wurden dabei Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell, der in einer Rede vor dem Bankenausschuss des Senats zunächst kein Öl ins Feuer goss mit Blick auf derzeit herrschende Konjunktursorgen. Er betonte, die US-Wirtschaft sei stark genug für Zinserhöhungen und bezeichnete die von den Märkten eingepreiste Zinsschritte als angemessen.
Experten zufolge bleibt die Verunsicherung an den Finanzmärkten angesichts der Inflations- und Konjunkturbedenken aber hoch, auch wenn die Dax-Marke von 13 000 Punkten vorerst verteidigt wurde. "Auf mehr als ein paar hundert Punkte Plus können Anleger derzeit nicht ernsthaft wetten", betonten die Charttechnik-Experten von Index-Radar. Die negativen Rahmenbedingungen hätten weiterhin unverändert Gültigkeit.
"Argumente für eine Erholung fänden sich momentan nur, wenn der Markt so extrem überverkauft wäre, dass sich eine Bärenmarktrally geradezu aufdrängt", ergänzten die Experten von Index-Radar. Doch weder aus technischer noch aus fundamentaler Sicht sei dies aktuell der Fall. Ein weiterer Rückschlag an die Tiefs vom Spätherbst 2020 sei kein unwahrscheinliches Szenario.
Ihrer Rolle als relativ defensive Anlagen wurden Werte wie Eon
BASF
Ein düsterer Tag war es auch für die Anleger von Stahlwerten wegen einer negativen Branchenstudie der US-Bank JPMorgan. Preise und Profitabilität seien deutlich gesunken, die Lagerbestände in Europa und China recht hoch und die Wirtschaftsaussichten mau, hieß es vom Experten Luke Nelson. Salzgitter sieht er wegen der Abhängigkeit von der Autobranche besonders kritisch, die Papiere sackten um elf Prozent ab. Ein von dem deutschen Stahlkonzern erhöhter Ausblick konnte dem nur zeitweise entgegenwirken.
Neben der Salzgitter-Abstufung auf "Underweight" senkte Nelson seine Einschätzungen für einige weitere europäische Stahlkonzerne - und so erstreckten sich die herben Verluste branchenweit. Die von ihm nicht direkt beurteilten Papiere von Thyssenkrupp
Auf europäischer Bühne verlor der EuroStoxx 50
Der Euro
Am deutschen Rentenmarkt setzte eine Erholung der Kurse ein, die gegenläufige Umlaufrendite fiel von 1,64 Prozent am Vortag auf 1,60 Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx