SALZGITTER (dpa-AFX) - Aufgrund einer anhaltend guten Stahlnachfrage und hoher Preise hat Salzgitter seine Jahresziele erneut nach oben geschraubt. Das Management rechne 2022 mit einem Erlös von 13 Milliarden Euro nach bislang knapp 11 Milliarden Euro, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Mittwoch mit. Vor Steuern dürfte damit ein Gewinn zwischen 1 und 1,2 Milliarden Euro hängen bleiben. Bislang war der Vorstand von einem Vorsteuerergebnis von 750 bis 900 Millionen Euro ausgegangen. Allerdings liegt selbst das obere Ende des Gewinnziels noch unter der durchschnittlichen Analystenschätzung, wie Branchenexperte Luke Nelson von der US-Bank JPMorgan betont. Die Salzgitter-Aktien blieben denn auch unter Druck.

Die Papiere gingen am Mittwoch mit einem Minus von gut elf Prozent auf 25,56 Euro aus dem Handel, nachdem sie infolge der Prognoseerhöhung ihr Minus zunächst auf gut drei Prozent verringert hatten. Sie leiden schon länger unter Konjunktursorgen. Seit dem Mehrjahreshoch im März haben sie rund die Hälfte an Wert verloren.

Bereits am Mittwochmorgen hatte sich denn auch Analyst Nelson bereits vorsichtig zur Stahlbranche geäußert und auf Risiken durch die Konjunkturentwickung und teils hohe Lagerbestände verwiesen.

Dazu passt, dass auch Salzgitter auf die jüngste Stahlpreiskonsolidierung hinwies und daher in der zweiten Jahreshälfte mit einem Rückgang der überdurchschnittlichen Gewinnmargen rechnet. Bei der neuen Jahresprognose rechnet das Unternehmen zudem damit, dass die Verfügbarkeit von Erdgas nicht abreißt. Zudem seien die Auswirkungen des Ukraine-Krieges kaum quantifizierbar. Den Abschlussbericht für das erste Halbjahr will Salzgitter wie geplant am 11. August vorlegen./mis/ngu

Quelle: dpa-Afx