BOCHUM (dpa-AFX) - Die Wohnungsbranche benötigt nach Einschätzung des Vorstandschefs von Deutschlands größtem Vermieter Vonovia
Es gebe eine Reihe von Programmen, "die wir als Wohnungswirtschaft aufgrund der EU-Vorgaben derzeit nicht nutzen können", betonte Buch. Wenn die Unternehmen Zugang zu diesen Finanzierungsquellen erhielten, "würde dies die Mieter deutlich entlasten und Investitionen für die Wohnungswirtschaft wirtschaftlich machen". Vonovia war in der Vergangenheit wegen starker Mietsteigerungen nach Sanierungen in die Kritik geraten. Der Konzern hatte daraufhin angekündigt, Erhöhungen nach einer Modernisierung auf 2 Euro je Quadratmeter zu begrenzen.
Keine Hilfe, den Gebäudebestand klimaneutral zu machen, seien die in der Corona-Krise aufgelegten Investitionsprogramme, sagte Buch. "Bisher wird die energetische Sanierung von Gebäuden mit bis zu 200 000 Euro bezuschusst. Bei Investitionen in Milliardenhöhe hilft das großen Unternehmen nicht wirklich weiter." Auf das Heizen entfallen nach Angaben des Umweltbundesamtes rund 60 Prozent der Kohlendioxid-Emissionen im Bereich Wohnen.
Vonovia will möglichst viel Strom selbst produzieren. "Jedes Vonovia-Dach, das einigermaßen in der Sonne liegt, werden wir in den nächsten 30 Jahren mit Solarkollektoren bestücken", kündigte Buch an. Der so erzeugte Strom soll unter anderem in Wasserstoff umgewandelt und gespeichert werden. Über eine Brennstoffzelle könnten dann im Winter die Gebäude beheizt werden. In einem Wohnviertel am Firmensitz Bochum testet Vonovia dieses Verfahren. "Wir wollen damit die Blaupause für andere Wohnungsunternehmen liefern", sagte Buch./hff/mne/zb
Quelle: dpa-Afx