FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Wohnungskonzern Vonovia will sein Wachstum künftig auch durch externe Investoren finanzieren. "Die alte Art der Akquisitionsfinanzierung, also Ausgabe neuer Aktien, verbietet sich bei dem niedrigen Aktienkurs", sagte Konzernchef Rolf Buch der "Börsen-Zeitung" (Samstag). An den Beständen in Schweden und Baden-Württemberg sollen Partner beteiligt werden. Die Info-Memos würden jetzt mit vorselektierten Kandidaten diskutiert, aber es sei offen, ob und wann es zu einer Transaktion komme, sagte Buch dem Blatt.
Künftig könnten zusammen mit dem Partner dann Bestände aufgekauft werden. Doch erst einmal will Buch das Kooperationsmodell mit bestehenden Portfolios testen. Es gehe um rund 20 000 Wohnungen in Baden-Württemberg sowie rund 40 000 Wohnungen in Schweden, sagte Buch dem Blatt. Also insgesamt gut ein Zehntel des Gesamtbestands von 550 000 Wohnungen.
Bei Vonovia können sich Investoren laut Buch mit bis zu 49 Prozent an den Teilportfolios beteiligen. Der Dax -Konzern wolle die Mehrheit behalten und die Bestände weiter bewirtschaften. Als Partner kämen langfristige Kapitalsammelstellen in Betracht, etwa Pensionsfonds, Versicherungen und Staatsfonds. "Wir brauchen jemanden, der auch in Zukunft große Mengen Kapital bewegen kann", sagte Buch. Gesucht würden ein oder zwei Verbündete, kein Strauß von Partnern. Dabei gehe es um eine langfristige Partnerschaft.
Mit der geplanten Hereinnahme von Partnern reagiert Deutschlands größter Wohnungskonzern auf den Einbruch des Aktienkurses und die stark gestiegenen Zinsen. Die Vonovia-Aktie hat sich seit Jahresbeginn halbiert./jha/
Quelle: dpa-Afx