HAMBURG (dpa-AFX) - Der anziehende Welthandel hat den Hamburger Hafen zu Jahresbeginn 2021 auf Wachstumskurs gehalten. "Wir haben ab März das Hochfahren vieler Wirtschaftsbereiche, eine stärkere Nachfrage beim Konsum und eine Stabilisierung der Hamburg anlaufenden Liniendienste festgestellt", sagte der Marketingvorstand Axel Mattern am Donnerstag. Sein Vorstandskollege Ingo Egloff prognostizierte, dass sich die noch anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die weltweiten Transport- und Handelsketten "nach und nach abschwächen" dürften. "Das Jahr 2021 wird für den Hamburger Hafen nach derzeitiger Lage wieder Wachstum bringen." Hamburg ist nach Rotterdam und Antwerpen die Nummer drei der europäischen Seehäfen.
Insgesamt wurden im ersten Quartal 32,1 Millionen Seegüter geladen oder gelöscht, 0,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dabei gingen im Zeitraum Januar bis März 2,2 Millionen Standardcontainer (TEU) über die Kais, 1,8 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Abkürzung TEU steht für einen 20-Fuß-Container ("Twenty foot equivalent unit") und ist die entscheidende Maßeinheit, mit der der Umschlag im Hafen oder die Kapazität eines Schiffes beziffert werden. Zwar hätten die weltweit anhaltenden Folgen der Corona-Pandemie die Umschlagsentwicklung im ersten Quartal geprägt, sagte Mattern. "Der Monat März brachte im Containerumschlag die deutliche Wende. Das Wachstum zeigte im Vergleich zum März 2020 ein kräftiges Plus von 9,4 Prozent."
Stütze beim Containerumschlag war vor allem China, der mit Abstand größte Handelspartner des Hamburger Hafens (plus 16 Prozent). Auch im Handel mit den USA, "Hamburgs Nummer zwei", gab es ein Plus von 0,7 Prozent. In den beiden weltweit größten Volkswirtschaften hatte die konjunkturelle Erholung nach dem Corona-Einbruch 2020 früher und nachhaltiger eingesetzt als hierzulande. "Unter den Top 10 Handelspartnern Hamburgs im seeseitigen Containerverkehr sind im ersten Quartal bereits sechs Länder wieder auf Wachstumskurs", sagte Egloff.
Der Umschlag von Massengut - zum Beispiel Erze, Kohle oder Flüssigkeiten - erreichte ein Plus von 2,7 Prozent auf 9,8 Millionen Tonnen, getragen vor allem von starken Zuwächsen beim Import von Erz. Der Stückgutumschlag blieb mit 22,4 Millionen Tonnen (minus 0,5 Prozent) noch knapp unter dem Vorjahresergebnis.
Das Corona-Krisenjahr 2020 hatte im Hamburger Hafen massive Rückgänge im Güterumschlag verursacht, aber insgesamt war die Entwicklung am Ende doch nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Statt zweistellig war der Seegüterumschlag um 7,6 Prozent auf 126,3 Millionen Tonnen gefallen. Insgesamt gingen 8,5 Millionen Standardcontainer (TEU) über die Kaikante, 7,9 Prozent weniger als im Jahr zuvor./kf/DP/mis
Quelle: dpa-Afx