HAMBURG/BAYREUTH (dpa-AFX) - Die Windkraftwerke in der Nordsee haben im ersten Halbjahr wetterbedingt deutlich weniger Strom geliefert als im Vorjahreszeitraum. Weil aber Flautephasen den Windenergieertrag an Land noch stärker drückten, stieg der Anteil des Nordseestroms an der gesamten deutschen Windstromerzeugung im Zeitraum Januar bis Juni auf 16,6 (Vorjahr: 15,6) Prozent, wie der Netzbetreiber Tennet in Bayreuth mitteilte.
Für Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens belegt diese Entwicklung, wie nötig ein Ausbau der Windenergie auf See (Offshore) für die Versorgungssicherheit und eine erfolgreiche Energiewende ist. "Gerade in windschwächeren Jahren verschiebt sich das Verhältnis der erzeugten Windenergie Richtung Offshore", sagte er. "Dort generieren wir im Durchschnitt rund doppelt so viele Volllaststunden wie onshore und können somit Flauten an Land teilweise kompensieren."
Insgesamt sank die von Tennet von der deutschen Nordsee übertragene Windenergie im ersten Halbjahr um 16 Prozent auf 9,67 Terawattstunden (TWh). Von Windenergieanlagen in der Ostsee, die nicht zum Netzgebiet von Tennet gehören, kamen 1,81 TWh und damit 17,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der gesamte Offshore-Windertrag Deutschlands in Nord- und Ostsee lag somit im ersten Halbjahr 2021 bei etwa 11,5 TWh.
Inklusive des an Land erzeugten Windstroms - rund 47 (Vorjahr: 60) TWh - kam Deutschland laut Tennet damit in der ersten Jahreshälfte auf einen Gesamt-Windertrag von 58,15 TWh. Allein die Windanlagen auf See können nach Branchenschätzungen rechnerisch um die 8 Millionen Haushalte mit elektrischer Energie versorgen./kf/DP/zb
Quelle: dpa-Afx