Außerdem stellt sich das Airbus-Management zumindest vorübergehend auf eine deutliche Abschwächung der Nachfrage nach dem Großraumflieger A380 ein.

Das A400M-Programm steht seit Jahren im Zeichen von Verzögerungen und milliardenschweren Kostenexplosionen. Zuletzt waren Risse am Rumpf des Transporters aufgetreten. Vor allem aber gibt es massive Schwierigkeiten mit den Triebwerken. Deswegen mussten zuletzt zwei der bis dahin drei deutschen A400M am Boden bleiben.

Mittlerweile lieferte Airbus einen vierten Militärtransporter nach Deutschland aus. Das Bundesverteidigungsministerium hat nach Worten von Ressortchefin Ursula von der Leyen inzwischen den A400M-Lieferplan von Airbus erhalten. "Den evaluieren wir jetzt, ob er plausibel ist", sagte die Ministerin in Berlin.

Airbus-Finanzchef Wilhelm erläuterte vor Analysten, im Zusammenhang mit der Militärmaschine sei es im ersten Halbjahr wohl zu weiteren negativen Ergebniseffekten gekommen. Derartige Auswirkungen seien auch wegen verlustträchtiger Verträge zum A350 möglich. Für den neuen Langstreckenjet hatte der Konzern zuletzt einen Produktionsverzug wegen fehlender Kabinenteile berichtet. Eine Größenordnung der erwarteten Belastungen nannte Wilhelm nicht.

KEINE HOHEN VERLUSTE BEIM A380 ERWARTET



Sorgen machen Airbus auch rückläufige Bestellungen zum A380, dem größten Passagierflugzeug der Welt. Es ist mittlerweile weniger gefragt, weil kleinere Maschinen deutlich an Reichweite und Effizienz gewonnen haben. Ab 2018 sollen nach Firmenangaben nur noch zwölf A380-Jets pro Jahr an die Kunden gehen. Das wären weniger als halb so viele wie im vergangenen Jahr. Allerdings äußerte sich Konzernchef Tom Enders optimistisch zu den längerfristigen Aussichten für das Großraumflugzeug. Es werde hart daran gearbeitet, das Projekt auch bei niedrigeren Auslieferungszahlen profitabel zu machen. "Ich gehe nicht von massiven roten Zahlen aus", sagte Enders.

Mit diesen Äußerungen kam er an der Börse gut an: Die Airbus-Aktie lag 1,3 Prozent im Plus. Generell sehen das Unternehmen und sein US-Erzrivale Boeing rosige Perspektiven für den Flugzeugbau: Wegen des wachsenden Wohlstands in Ländern wie Indien und China rechnen die beiden mit einem Nachfrageschub. In Farnborough gaben sie bislang Orders über insgesamt mehr als 50 Milliarden Dollar bekannt.