Auch deutsche Aktien werden heftig abverkauft. Doch schon eine erste Reaktion an der Börse am Montag zeigte, dass Anleger auf günstige Einkaufs-Chancen warten. Sollten Anleger die Aktien von Allianz, Commerzbank, Siemens, BASF jetzt also schon kaufen?
Allianz-Aktie: KGV von 12,0 und 5,03 Prozent Dividendenrendite
Der Montag begann mit einem Schock für Anleger: Um über 13 Prozent stürzte die Allianz-Aktie ab auf 287 Euro. Doch hier stiegen Schnäppchenjäger ein und brachten die deutsche Versicherungs-Aktie zurück auf rund 311 Euro. Der Grund dürfte vor allem darin liegen, dass die Allianz ihre 200-Tage-Linie testete und hielt. Hier rund um die 200-Tage-Linie befinden sich gute Einstiegskurse. Wer allerdings auf eine Fortsetzung des Crashes setzt, der sollte noch die Füße stillhalten. Sollte die Allianz die 200-Tage-Linie zudem reißen, sollten Anleger verkaufen.
Noch gibt es bei der guten Bewertung aber die Hoffnung, auf einen schnellen Turnaround. Langfristig bleibt die Allianz-Aktie auch trotz der Rezessions-Ängste ein gutes Investment. Anleger kaufen tranchenweise nach, um bei weiteren Abstürzen noch Cash zur Verfügung zu haben.
BASF: KGV von 16,7 und 5,42 Prozent Dividendenrendite
Indes sieht die Lage bei der BASF-Aktie deutlich schlechter aus. Der Chemie-Titel ist auf ein Mehrjahrestief bei unter 38 Euro gefallen. Zwar kauften auch hier erste Schnäppchenjäger nach, doch der Chart von BASF ist komplett kaputt. Nur, wer ein sehr großes Risiko eingehen möchte, kauft jetzt hier nach. Und nicht falsch verstehen: Natürlich kann die BASF-Aktie steigen und Anlegern gute Gewinne bringen. Doch das Risiko ist einfach ungleich höher als etwa bei der Allianz-Aktie,
Deswegen sollten Anleger bei der BASF-Aktie jetzt erstmal abwarten. Die 200-Tage-Linie wurde weit unterschritten. Stark überverkauft ist die Aktie allerdings. Dennoch: Abwarten!
Commerzbank-Aktie: KGV von 10,8 und 4,29 Prozent Dividendenrendite
Auch die Banken-Aktien erwischt es heftig. Denn eine Rezession droht und das war immer schlecht für Banken. Doch auch eine neue Immo-Krise droht in den USA, wie Sie hier nachlesen können: Immobilienblase USA: Steigende Zinsen treiben US-Banken in die Krise
Trotz der attraktiven Bewertung der Commerzbank mit günstigem KGV und einer schönen Dividendenrendite sollten Anleger auch hier erstmal abwarten. Eine gute Nachkauf-Chance kann sich hier aber bei der 200-Tage-Linie bei rund 16,60 Euro ergeben.
Anleger konzentrieren sich erst auf die Allianz, dann auf die Commerzbank und nur bei sehr hoher Risikobereitschaft auf die BASF-Aktie. Doch wie sieht es jetzt mit Siemens aus?
Siemens-Aktie: KGV von 14,6 und 2,94 Prozent Dividendenrendite
Auch bei der Siemens-Aktie ist der Chart erstmal kaputt. Denn der deutsche Industriekonzern hat sowohl seine 200-Tage-Linie verloren, als auch den mittelfristigen Aufwärtstrend gebrochen. Anleger halten erstmal Abstand und nehmen gegebenenfalls Gewinne mit. Nur, wenn es jetzt einen schnellen und kräftigen Turnaround gibt, der die Siemens-Aktie wieder über die 200-Tage-Linie bugsieren kann, ist der Investmentcase wieder gegeben. Ansonsten sollte man wie bei der BASF-Aktie jetzt auch erstmal bei der Siemens-Aktie abwarten.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz, BASF, Commerzbank.