Die schwierige Marktlage für deutsche Autobauer wie BMW oder Mercedes-Benz durch Konkurrenz aus China und die Mobilitätswende dürfte auch im Juli anhalten. Gleich mehrere Nachrichten könnten die Aktienkurse belasten.

Obwohl der Donnerstag für deutsche Autobauer wie BMW, Mercedes-Benz oder Volkswagen mit einem Plus startete, haben es die Hersteller gerade nicht leicht. Im Bereich der E-Mobilität laufen Wettbewerber aus China den etablierten Marken teilweise den Rang ab. Zwar steuern europäische Konzerne mit neuen Modellen auch dagegen, der Transformationsprozess dürfte aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen. 

Das von Teilen der Industrie selbst ausgerufene Übergangsjahr resultiert für die Aktien an der Börse daher häufig in einem Auf und Ab. Auf Kursgewinne folgt meist auch ein Rücksetzer. Das dürfte sich auch im Juni fortsetzen.

Chinesischer Automarkt schwächelt weiter

Gerade im auch für BMW, Mercedes-Benz und Co. so wichtigen chinesischen Automarkt scheint momentan der Wurm drin zu sein. Im Juni waren die Autoverkäufe an Kunden im Vergleich zum Vorjahresmonat um acht Prozent auf 1,76 Millionen Autos zurückgegangen, wie der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) am Mittwoch auf Basis vorläufiger Daten mitteilte. 

Bereits im Mai und April lagen die Verkäufe in der Volksrepublik unter denen der Vorjahresmonate. Positiv ist dagegen die Entwicklung bei den alternativen Antrieben. Batterieelektroautos sowie Plugin-Hybride legten im Vergleich zum Vorjahresmonat um satte 30 Prozent zu. Chinesische Hersteller haben in diesem Bereich gegenüber deutschen Autobauern aber meist die Nase vorn, da die Fahrzeuge technologisch auf Augenhöhe und gleichzeitig günstiger sind.

BMW Vz. (WKN: 519003)

JPMorgan und Barclays kritisch bei BMW und Co.

Zu den Problemen am chinesischen Markt kommen aber jetzt noch nicht ganz so erfreuliche Einschätzungen von Analysten. Die US-Bank JPMorgan beließ für BMW ihr Kursziel zwar bei 115 Euro und stattete die Aktie mit einem „Overweight“ aus. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Einschätzung von Analyst Jose Asumendi sollten die Autoerlöse aber im zweiten Quartal noch stärker als auf Konzernebene gesunken sein. Zudem rechnet er mit einem Margenrückgang (Ebit.Marge) im Kerngeschäft gegenüber dem Jahresauftakt und senkte seine Umsatz- und Margenprognosen für 2024 und 2025. Das Analysehaus Barclays hatte außerdem für Mercedes-Benz das Kursziel von 80 auf 76,50 Euro gesenkt. 

Anleger von deutschen Autoaktien scheinen im Moment also einen langen Atem zu brauchen, denn prinzipiell trauen viele Analysten den Wertpapieren ein Kurswachstum zu und auch BÖRSE ONLINE rät bei den Aktien weiter zum Kauf. Nur in nächster Zeit dürfte es an den Börsen noch keine klare Tendenz geben.

Mit Material von dpa-AFX

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