Person

Lucy MacDonald kam im Oktober 2001 zu Allianz Global Investors nach London und ist Chief Investment Officer für globale Aktien. Seit Oktober 2001 managt sie den Allianz Global Equity und seit September 2004 den Allianz Interglobal, die der Fondsanbieter beide als High-Alpha-Fonds einstuft. MacDonald arbeitete zuvor 16 Jahre für Baring Asset Management, wo sie ebenfalls High-Alpha-Fonds betreute.

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Strategie

MacDonald ist eine Stock-Pickerin und hält im Allianz Global Equity meist nur 50 Aktien. "Wir können uns nicht erlauben, falsch zu lie- gen", sagt sie. Daher schaut sie bei Unternehmen auf die Bewertung, die Bilanz, die Qualität und das Wachstum. Unter dem Begriff Qua- lität versteht sie Unternehmen, die hochprofitabel sind und ein gutes Management besitzen. "Unsere Kernfrage lautet hier: Agiert das Ma- nagement im Sinne der Aktionäre oder verschwendet es das Firmenkapital zum Beispiel mit teuren Fusionen und Übernahmen?", illustriert die Managerin von Allianz Global Investors. Schließlich beäugt sie die Bilanzen kritisch. Etwa, ob die Unternehmen sich verschulden, um eigene Aktien zurückzukaufen. "Das mag für den Moment funktionieren", erklärt sie. "Sollten die Zinsen steigen, wird es jedoch gefährlich." Hier ist sie wachsam, denn "eine schlechte Bilanz kann ein Unternehmen zerstören", sagt sie. Falls sie Unternehmen untergewichtet, dann oft wegen schlechter Bilanzen. Auch nachhaltige Aspekte spielen für MacDonald eine Rolle. "Wer in Monsanto investiert, muss das Reputationsrisiko beobachten", sagt sie. "Wer dort nur auf die Bilanz schauen würde, wäre blind für die weiteren Risiken". Und das Timing beim Kaufen? Das hält MacDonald nicht für entscheidend. "Wenn man das richtige Unternehmen findet, wird das Timing weniger wichtig", sagt sie.

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Portfolio

US-Aktien bilden mit 60 Prozent das Rückgrat des Portfolios. Das liege am Stock-Picking, betont MacDonald. "Bislang haben US-Titel unsere Kriterien am besten erfüllt", sagt sie. "Wir finden derzeit aber viele Ideen außerhalb der USA", erklärt MacDonald und deutet damit eine Reduzierung des US-Anteils an. Bei den Sektoren dominieren Finanz-, Gesundheits-, Industrie- und IT-Werte das Portfolio mit 71 Prozent. Konsumwerte gewichtet MacDonald mit 15 Prozent eher gering. Zu ihren größten Einzelwerten zählen AbbVie, Microsoft, Monsanto, Nestlé, Roche und Wells Fargo. Aus Deutschland mag sie BASF und Fresenius. Auf einige Top-Ten-Titel aus dem MSCI World verzichtet sie dagegen komplett. Dies gilt für Chevron, ExxonMobil, General Electric, JPMorgan Chase, Johnson & Johnson sowie Procter & Gamble.

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Rendite-Risiko-Profil

€uro fondsxpress bewertet den Allianz Global Equity mit FondsNote 2, was für sein gutes Rendite-Risiko-Profil in den vergangenen vier Jahren spricht. Gleichwohl entwickelte sich der Allianz-Fonds in dieser Zeit lediglich im Gleichschritt mit dem MSCI-World-Index (sie- he Chart). MacDonald verweist hier auf die schwierige Risko und Risk-off-Phase, in denen Aktien aus der Eurozone oder Japan komplett bestraft oder belohnt wurden. "Diese Phase scheint vorüber zu sein", sagt MacDonald. "Der Zusammenhang zwischen den Unternehmensdaten und dem Aktienkurs wird wieder enger, was unserem Stock-Picking-Ansatz entgegenkommt", sagt sie.

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Fazit

Der Allianz Global Equity hat in den vergangenen vier Jahren nicht enttäuscht. Von einem High-Alpha-Fonds, der stark vom Index ab- weicht, sollten Anleger dennoch mehr erwarten können.