Innerhalb des DAX gehört die Allianz mit einem aktuellen Marktwert von 130 Mrd. Euro zwar nicht zu den Top-Werten, andere Kennzahlen sprechen aber dennoch für den Versicherungswert.

Dank der Sprunghaftigkeit und Unberechenbarkeit des US-Präsidenten Donald Trump erfreuen sich europäische Unternehmen unter internationalen Investoren einer wachsenden Beliebtheit und profitieren derzeit von massiven Umschichtungen. Als global aktives Unternehmen hat die Allianz-Aktie einen hohen Bekanntheitsgrad und einen guten Ruf, schließlich hat das Management während der vergangenen Jahre zahlreiche Krisen erfolgreich gemeistert. Aktuell notiert der DAX-Wert mit 341 Euro rund zehn Prozent unter seinem Anfang Mai erzielten Rekordhoch von 379 Euro.

Niedrige Vola schont die Nerven

Innerhalb des deutschen Leitindex weist das Papier mit einer 250-Tage-Volatilität von 18,9 Prozent p.a. unter sämtlichen Indexmitgliedern derzeit die geringste Kursschwankungsintensität auf – in unsicheren Zeiten dürfte dies die Nerven der Anleger auf jeden Fall schonen. Andere Kennzahlen wie das Kurs/Gewinn-Verhältnis (2025: 12,3) oder auch die Dividendenrendite (2025: 4,9 Prozent) lassen die Allianz-Aktie nicht nur gegenüber anderen DAX-Unternehmen, sondern auch beim Vergleich mit europäischen Top-Versicherern ausgesprochen attraktiv aussehen. Besonders interessant: In den kommenden drei Jahren sollen sich sowohl der Gewinn pro Aktie als auch die Dividende laut Analystenschätzungen deutlich nach oben bewegen. Auch beim Kurs/Buchwert-Verhältnis – einer unter Versicherungsaktien besonders wichtigen Kennzahl – kann die Allianz überzeugen. Während bspw. die Zurich-Aktie einen Wert von 3,8 aufweist, gilt die Allianz mit einem KBV von 2,1 in diesem Punkt als deutlich preisgünstiger.

Zurückhaltung unter Analysten

Unter den Analystenratings überwiegen derzeit die neutralen Einschätzungen. Die Website Tradingview weist auf der Basis von 20 Analystenmeinungen der vergangenen drei Monate folgendes Gesamturteil aus: Neutral. Sechs Analysten stufen den Titel als „Starker Kauf“ und einer als „Kauf“ ein, während eine Mehrheit von elf Experten zum „Halten“ raten und zwei der Allianz-Aktie gegenüber ausgesprochen pessimistisch („Starker Verkauf“) gestimmt sind. Diese relativ zurückhaltende Einschätzung der Analysten muss allerdings kein Manko sein, schließlich erhöht dies die Chance, dass das Unternehmen die Investoren positiv überraschen kann. In der ersten Aprilhälfte war nach enttäuschenden Quartalszahlen allerdings das Gegenteil der Fall war. Damals drehte die Aktie nach einem massiven Ausverkauf knapp oberhalb von 300 Euro wieder nach oben. Chartinduzierter Verkaufsdruck könnte im Falle eines nachhaltigen Kursrutsches unter 320 Euro aufkommen, da hier sowohl die 200-Tage-Linie als auch eine markante Unterstützungszone verläuft. Vorsichtige Anleger sollten hier einen Stopp-Loss setzen.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.