In der Hoffnung auf weitere Konjunkturhilfen der großen Notenbanken haben sich Anleger am Montag wieder mit Aktien eingedeckt. Der Dax legte bis zum Nachmittag 2,6 Prozent auf 9798 Punkte zu und der EuroStoxx50 gewann 3,2 Prozent. "Nach den US-Arbeitsmarktdaten ist der Markt immer mehr davon überzeugt, dass die Fed die Zinswende verschieben wird", sagte BNP-Paribas-Analyst Patrick Jacq mit Blick auf den unerwartet geringen Stellenzuwachs in den USA im September. Zudem steige die Wahrscheinlichkeit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Anleihekaufprogramm ausweiten werde. Auch für die Wall Street signalisierten die US-Futures eine freundliche Eröffnung.

Seit Monaten wird an den Märkten über den Zeitpunkt der Zinswende in den USA diskutiert. Auch in Europa läuft die Konjunktur weniger rund als erhofft und trotz der großen Geldflut der EZB fallen die Preise. "Daher erscheint es unwahrscheinlich, dass die EZB im nächsten Jahr tatsächlich wie geplant die Notenpresse anhält", sagte ein Börsianer. Die Rally an den Aktienmärkten weltweit wurde vor allem von der Nullzinspolitik der Notenbanken getragen. "Eine Alternative zur Aktienanlage ist nicht in Sicht. Der Jahresendrally steht nichts mehr im Weg", sagte ein Händler.

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Während europaweit fast alle Top-Aktien im Plus lagen, gab es beim Düngemittelhersteller K+S lange Gesichter: Die Aktien brachen um 26 Prozent auf nur noch 22,90 Euro ein. Das war der niedrigste Kurs seit Anfang Januar. Noch am Freitag hatten sich die Aktionäre noch über ein Jahresplus von 35 Prozent freuen können. Doch in der Nacht zum Montag gab der kanadische Rivale Potash seine informelle Übernahmeofferte von 41 Euro je Aktie auf. In den USA legten Potash-Papiere vorbörslich sechs Prozent zu. Die Kanadier begründeten ihre Entscheidung auch mit dem Widerstand des K+S-Managements. Zahlreiche Analysten stuften die Aktien herunter.

Weiter in Ungnade blieben zudem Volkswagen, deren Aktien um 6,5 Prozent auf ein frisches Fünf-Jahres-Tief von 86,36 Euro purzelten. Der designierte Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch hatte in einem Interview den Skandal um manipulierte Diesel-Abgaswerte als "existenzbedrohend" bezeichnet.

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Erleichterung dagegen bei den Aktionären von RWE : Die Aktien, die im dritten Quartal mit einem Minus von 47 Prozent noch zu den Schlusslichtern im Dax gehört hatten, holten weiter auf und stiegen um sieben Prozent auf 11,16 Euro. Einige Analysten begründeten die Käufe mit technischen Faktoren. "Das riecht nach Eindeckungen", sagte ein Händler.

In London machten Glencore mit einem Plus von bis zu 20,5 Prozent weiter Boden gut: Viele Anleger wetteten auf einen schnellen Schuldenabbau durch den Verkauf von Sparten des Rohstoffriesen.

Mit einem Plus von 7,2 Prozent standen im TecDax Nordex ganz oben. Der Windturbinenbauer übernimmt von der spanischen Acciona deren Windkraft-Tochter und erhält im Gegenzug mit dem Mischkonzern einen neuen Großaktionär.

Reuters