Das "Handelsblatt" berichtete, mit dem Ausstieg wolle Audi rund 300 Millionen Euro im Jahr einsparen. Diese Summe sei zu hoch gegriffen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters dazu aus Konzernkreisen. Es handele sich um einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag. In der Motorsportabteilung arbeiten rund 300 Beschäftigte in Neuburg und Neckarsulm. Ein Teil von ihnen soll in die Serienentwicklung wechseln.
INSIDER: IMAGEPROBLEM DIESEL
Für Audi ist die Entscheidung ein Einschnitt. "Nach 18 für Audi außergewöhnlich erfolgreichen Jahren im Prototypen-Rennsport fällt uns der Abschied extrem schwer", sagte Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich. Im Motorsport will Audi ab dem kommenden Jahr an der Elektroauto-Rennserie Formel E teilnehmen. Dies passe perfekt zur Strategie, ab 2018 jedes Jahr batterie-elektrische Modelle anzubieten, erklärte Stadler. Bis 2025 will die Premiummarke mindestens ein Viertel ihres Absatzes mit Elektroautos machen. "Das Rennen um die Zukunft tragen wir elektrisch aus", sagte Stadler. "Wenn unsere Serienautos mehr und mehr elektrisch werden, müssen das unsere Motorsportwagen als technologische Speerspitze von Audi erst recht sein."
Die Konzern-Tochter Porsche, die in den vergangenen beiden Jahren das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewann, denkt indes nicht an einen Ausstieg. "Porsche wird auch im nächsten Jahr an der Langstrecken-WM und damit am 24-Stunden-Rennen von Le Mans wieder an den Start gehen", sagte ein Porsche-Sprecher.
In Konzernkreisen hieß es, das Imageproblem von Diesel-Motoren durch die Manipulation von elf Millionen Fahrzeugen weltweit im VW-Konzern habe zu der Entscheidung beigetragen. Während Porsche Hybrid-Benzinmotoren einsetzt, blieb Audi beim Diesel. "Man macht die Autorennen, um Zukunftstechnologie zu erproben und das Image zu pflegen. Für beides ist Diesel jetzt nicht mehr geeignet", sagte ein Insider.
rtr