Doch die Anopheles-Mücke, die den Malaria-Erreger überträgt, hat mittlerweile Resistenzen gegen bisher eingesetzte Insektenschutz- und Malariamittel gebildet. Zur Vermeidung von Infektionen ist ein wirksamer Schutz vor Stichen also unumgänglich.

2016 wurden nach Angaben der WHO in 95 Ländern 214 Millionen neue Ansteckungen registriert, über 400 000 Menschen starben. Insgesamt befindet sich Malaria aber auf dem Rückzug. Die Sterberate durch Malaria ist seit dem Jahr 2000 um 60 Prozent zurückgegangen. Bis 2030 will die WHO Malaria in mindestens 35 Ländern ausmerzen.

Moskitonetz steht Hilfsorganisationen Ende des Jahres zur Verfügung

Deshalb hat die Weltgesundheitsorganisation WHO ein neues Produkt zur Malaria-Prävention empfohlen, das erstmals seit 30 Jahren auf einem neuen Wirkstoff beruht - und gegen das hoffentlich weniger Resistenzen bestehen. Konkret geht es um ein Moskitonetz, das mit dem Wirkstoff Chlorfenapyr von BASF behandelt wird, wie der Chemiekonzern am Donnerstag mitteilte. Der Schutz des Moskitonetzes halte mindestens drei Jahre oder 20 Wäschen.

Die WHO sprach von einer zunächst vorläufigen Empfehlung. Es seien noch mehr Angaben und Daten von BASF zum Abschluss der Studien nötig. Anfang 2017 soll zudem Spray herauskommen, erklärten die Ludwigshafener.

Seit 1995 wird Chlorfenapyr bereits in der Landwirtschaft, zur öffentlichen Schädlingsbekämpfung und in Privathaushalten verwendet. Laut Verbrauchermagazin "Öko-Test" steht es im Verdacht, Krebs zu erregen und ist hochgefährlich für Bienen.

Börsianer reagierten positiv und deckten sich ein. Die BASF-Aktie stieg am Freitag gegen den Trend im Dax um 0,5 Prozent. Ende Juli veröffentlich Bayer Halbjahreszahlen. Analysten gehen davon aus, dass die Prognosen der Marktbeobachter eingehalten, aber nicht übertroffen werden.

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Trotz des Rücksetzers nach den Zahlen zum ersten Quartal bleibt BASF ein starkes Investment - solange der Ölpreis stabil ist. Das neuen Insektenschutzmittel dürfte BASF Auftrieb geben, wichtiger wären allerdings nachhaltige Investitionen in das Segment Agrarchemie.

Zielkurs: 112 Euro

Stoppkurs: 74,40 Euro

bih/rtr