Der US-Generalstaatsanwalt spricht sich für ein Glyphosat-Verfahren aus - und prompt knackt Bayer ein Jahreshoch. Anleger hoffen auf den Beginn einer nachhaltigen Erholung.

Die Aktie von Bayer steigt am Dienstag zweistellig: Nach dem bekannt wurde, dass die US-Regierung dem Konzern offenbar Rückhalt im Glyphosat-Streit gibt, schnellte der Kurs auf über 34 Euro und erreichte damit das höchste Niveau seit Anfang 2024. Doch wie nachhaltig ist der Aufwärtsschwung – und auf welcher Einschätzung beruht er?

Hoffnung auf günstiges Urteil des obersten US-Gerichts weckt Anleger auf

Am 2. Dezember 2025 sorgte ein viel beachteter Schritt in der jahrelangen Glyphosat-Causa für Begeisterung an der Börse: Der Generalstaatsanwalt der USA („Solicitor General“) unterstützt die Initiative, dass der Supreme Court of the United States (oberstes US-Gericht) erneut ein Urteil gegen Bayer in Sachen Glyphosat prüfen soll. Damit könnte die juristische Belastung für den Konzern – entstanden durch die Übernahme der US-Tochter Monsanto – möglicherweise entscheidend beruhigt werden -womöglich sogar beendet. Gleichzeitig bedeutet dies aber auch, dass sich ein Abschluss der Streitigkeiten noch weiter in die Länge zieht.

Die Aussicht auf ein Ende des Schreckens wirkte (vorerst) wie ein Befreiungsschlag: Die Bayer-Aktie stieg bereits im frühen Handel um mehr als zwölf Prozent und erreichte zeitweise rund 34 Euro – das höchste Niveau seit Anfang 2024.

Rally nimmt Fahrt auf, Analysten bleiben vorsichtig

Trotz des Kurssprungs bleibt ein großer Teil der Analysten zurückhaltend: Die US-Bank JPMorgan etwa behält ihre Einstufung „Neutral“ und setzt ein Kursziel von lediglich 25 Euro. Auch wenn man anerkennt, dass eine höchstrichterliche Entlastung im Glyphosat-Streit den Rückstellungsbedarf reduzieren könnte: Das aktuelle Kursniveau liegt fast 40 Prozent über dem JPMorgan-Ziel.

Andere Marktbeobachter zeigen sich optimistischer und verweisen auf die Möglichkeit, dass sich die Aktie bei einem positiven Urteil für Bayer und einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung deutlich besser als der Gesamtmarkt entwickeln könnte. Sie nennen daher Kursziel bis maximal 38,50 Euro (bullischste aktuelle Analystenschätzung). Das Konsenskursziel liegt allerdings nur bei 29,90 Euro.

Der aktuelle Ausbruch der Bayer-Aktie hat noch einen zweiten Grund

In den letzten Handelstagen konnte die Bayer-Aktie jeweils einen Schlusskurs über dem Widerstand bei knapp 30 Euro bilden. Wenn dies einer Aktie gelingt, betrachten Anleger den Widerstand als überwunden und beginnen Vertrauen in eine weitere positive Kursentwicklung zu fassen. Nach einer solchen Phase sind oft signifikante weitere Kurssprünge zu beobachten (lesen Sie hierzu auch unseren Artikel "Mega-Kurssprung bei Bayer! Startet der DAX-Nachzügler jetzt endlich durch?" vom 24.11.2025). 

Dass der heutige Kurssprung mit gut zehn Prozent so deutlich ausgefallen ist, dürfte folglich das Resultat von günstig zusammenfallenden fundamentalen und technischen Entwicklungen sein.

Chart Bayer-Aktie
https://de.tradingview.com/chart/?symbol=XETR%3ABAYN
Chart Bayer-Aktie

Fazit:

Auch wenn die Zukunft naturgemäß unsicher ist und es durchaus ernstzunehmende kritische Analystenstimmen gibt, besteht nun immerhin wieder Anlass zur Hoffnung auf Kursgewinne bei der Bayer-Aktie (ISIN: DE000BAY0017).

Anleger, die nicht auf Einzelaktien setzen wollen, werden vermutlich trotzdem mit dem "Aktien für die Ewigkeit Index" glücklicher.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.