Nach monatelangem Tauziehen einigte sich der Pharmakonzern mit dem US-Saatgutanbieter auf die Details des Deals. Die Leverkusener bieten rund 66 Milliarden Dollar. Das ist die größte Übernahme eines deutschen Unternehmens. Monsanto notierten im vorbörslichen US-Geschäft 0,3 Prozent im Plus bei 106,37 Dollar.

Die Konditionen seien für Bayer positiv, sagte ein Börsianer. Der Kaufpreis liege mit 128 Dollar je Monsanto-Aktie unter der Schwelle von 135 Dollar, ab der sich die Übernahme nicht mehr rechne. Erfreulich sei außerdem, dass die Rheinländer bei einem Scheitern der Transaktion nur zwei statt der in Medienberichten genannten drei Milliarden Dollar zahlen müssten. Allerdings gab es an der Börse auch kritische Stimmen: "Bayer zahlt deutlich zu viel", sagte DZ Bank-Analyst Peter Spengler.

Auch im deutschen Kleinwerte-Index SDax grassierte das Übernahmefieber: Finanzinvestor 40 North will Braas Monier für 25 Euro je Aktie komplett übernehmen. Bislang hält er knapp 30 Prozent an dem Dachpfannen-Hersteller. Braas lehnte die Offerte allerdings als zu niedrig ab. Die Papiere des Unternehmens stiegen um bis zu 21,7 Prozent auf 26,46 Euro. Das ist der größte Kurssprung der Firmengeschichte.

VERZICHT AUF UMSATZPROGNOSEN DRÜCKT HERMES



Unter Verkaufsdruck gerieten dagegen die Luxusgüter-Anbieter. Auslöser hierfür war die Ankündigung von Hermes, ab dem kommenden Jahr auf Umsatzprognosen zu verzichten. Der für seine Seidenschals bekannte Konzern begründete dies mit den unsicheren Geschäftsaussichten. Seine Aktien brachen daraufhin um bis zu 7,6 Prozent ein und steuerten damit auf den größten Tagesverlust seit knapp sechs Jahren zu. In ihrem Sog verloren die Rivalen LVMH, Kering, Burberry, CFR bis zu rund drei Prozent.

NEIGT SICH DIE ÄRA DES BILLIGEN GELDES IHREM ENDE ZU?



Gesprächsthema Nummer eins auf dem Börsenparkett blieb aber die Geldpolitik der großen Notenbanken. Für Unruhe sorgten dabei Aussagen der EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger, die sich gegen eine weitere Lockerung der Geldpolitik aussprach. "Die Märkte werden immer wieder von einer möglichen Reduzierung der geldpolitischen Unterstützung durch die Notenbanken aufgeschreckt", sagte Peter Chatwell, Chef-Anlagestratege für europäische Anleihen bei der Mizhuo Bank. "Lautenschlägers Kommentare haben wenig dazu beigetragen, diese Furcht zu dämpfen."

Seit einiger Zeit rätseln Börsianer darüber, ob die Politik des billigen Notenbank-Geldes ihren Höhepunkt überschritten hat. Die Europäische Zentralbank (EZB) verzichtete vergangene Woche auf erhoffte zusätzliche Geldspritzen. Unklar ist zudem, ob die US-Notenbank Fed bei ihrer Sitzung am 21. September den Leitzins beibehält oder anhebt. Die Bank von Japan will dagegen Insidern zufolge die Zinsen kommende Woche noch weiter senken. Die drückte die Währung des Landes. Ein Dollar verteuerte sich um bis zu 0,8 Prozent auf 103,34 Yen. Ein Euro kostete mit 1,1225 Dollar ungefähr so viel wie am Vorabend.