Im Gespräch mit BÖRSE ONLINE sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöfer, auf was es bei den Aktien von Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW ankommt und wie sich die Autobranche allgemein verändern wird. Ein Konzern ist seiner Einschätzung nach besonders stabil aufgestellt.

Deutsche Autobauer wie BMW, Mercedes-Benz oder Volkswagen befinden sich in einem wichtigen Transformationsprozess hin zur Elektromobilität, der auch an den Aktien der Unternehmen ganz und gar nicht spurlos vorbeigeht. Der „Autopapst“ Ferdinand Dudenhöffer ist sich dabei sehr sicher, dass der zukünftige Erfolg der Autohersteller maßgeblich von China abhängt.

Verliert Volkswagen den Anschluss?

Für Dudenhöffer befindet sich Volkswagen gerade in keiner einfachen Lage. Zwar sei der Konzern sehr früh im Markt für Elektroautos investiert gewesen, nur habe das entsprechende Auto zu weit von den Designvorstellungen der konventionellen VW-Kunden weg gelegen. Jetzt hat man laut dem Experten Probleme bei der Anpassung.

„Für VW ist es ganz wichtig, in China Anschluss zu finden. Gelingt das in den nächsten drei bis vier Jahren, wäre das ein enormer Gewinn“, so Ferdinand Dudenhöffer. Gleiches gilt übrigens auch für Porsche. Die Modelle des Unternehmens seien in China nicht sehr erfolgreich und Konzepte müssten unbedingt überarbeitet werden. „China ist der weltweit größte Automobilmarkt und der größte Markt für Luxusautos wie die von Porsche, Audi und Co. Bis zum Jahr 2030 wird der Markt so groß sein wie der von Europa und den USA zusammen. Die Zukunft von VW hängt von China ab“, sagt Experte Dudenhöffer.

Das gesamte Interview mit Professor Dudenhöffer sehen Sie direkt hier:

Mercedes nicht breit genug aufgestellt?

Im Bereich der Luxusautos sieht der Experte zudem bei Mercedes-Benz ein Problem. Dadurch, dass Autos wie der EQS in China schlecht ankommen, ist direkt das ganze Portfolio des Unternehmens betroffen, weil neben dem Luxus die breitere Basis an Produkten fehlt. 

„Nur so kann ich aber die Skalierungsvorteile im Elektrobereich nutzen. Da hat man eine Plattform, die man durch unterschiedliche Batteriekonzepte beliebig variieren kann.“

Zieht die BMW-Aktie davon?

Bei BMW werden laut Dudenhöffer vor allem die bald erscheinenden neuen Fahrzeugklassen entscheidend sein, die sich bei der Funktionalität teilweise an Tesla orientieren. Das Fahrzeug wird sowohl in China als auch in Ungarn gebaut und richtet sich von Anfang auch an nach dem asiatischen Markt. 

Die Flexibilität, die BMW in seinen Produktionszyklen hat, also der Wechsel zwischen Verbrennungsmotor und Elektromotor in den Produktionsanlagen, bewertet der Experte als sehr gut: „Von daher ist der Konzern meiner Einschätzung nach am stabilsten aufgestellt.“ Aber auch hier müsse man das Geschäft in China genau im Auge behalten.

Ändert sich bei den Auto-Aktien alles?

Unabhängig von den deutschen Autobauern rechnet Ferdinand Dudenhöffer aber auch damit, dass wir Auto-Aktien in Zukunft ganz neu denken müssen. Dabei reiche es nicht nur, sich alle Autobauer anzuschauen, sondern auch die Aktien zu Zuliefern oder Batteriefirmen. Mit Technologieunternehmen wie Xiaomi oder Huawei drängen zudem ganz neue Player in den Markt. Die Autobranche dürfte sich so in Zukunft noch drastischer verändern. Das gesamte Interview mit Ferdinand Dudenhöffer, warum sich die Politik vom E-Auto verabschiedet und die EU die Auto-Industrie schwächt, sehen Sie direkt hier im neuen Video auf BÖRSE ONLINE Youtube

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