Bei der Abstimmung über die Entlastung des Vorstands wolle sich Blackrock enthalten oder dagegen stimmen. Blackrock wollte sich dazu nicht äußern. Der Vermögensverwalter ist mit einem Anteil von rund sieben Prozent der größte Aktionär von Bayer, gefolgt von Singapurs Staatsfonds Temasek und dem norwegischen Staatsfonds.
Die Führung von Bayer muss sich auf eine turbulente Hauptversammlung einstellen. Wichtige Anteilseigner wollen Vorstand und Aufsichtsrat die Entlastung verweigern, darunter die deutsche Fondsgesellschaft Deka Investment. Auch die einflussreichen Stimmrechtsberater ISS und Glass Lewis empfehlen den Aktionären, den Vorstand nicht zu entlasten - unter anderem, weil das Management die mit der Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto verbundenen Rechtsrisiken unterschätzt habe.
Bayer-Vorstandschef Werner Baumann könnte damit am kommenden Freitag der erste amtierende Vorstandschef eines Dax-Konzerns werden, dem die Aktionäre das Vertrauen entziehen. Normal sind bei Hauptversammlungen bei den Abstimmungen über die Entlastung des Vorstands Ergebnisse von mehr als 90 Prozent. Rechtliche Folgen hat die Entlastung nicht. Die Voten gelten aber als Indikator dafür, wie viel Vertrauen die Aktionäre in Aufsichtsrat und Vorstand haben.
rtr