Am Dienstag konnte die Aktie des Autobauers ein ordentliches Plus im frühen Handel bei Tradegate einfahren. Aber ist der Kurssprung ein Signal für einen länger anhaltenden Aufwärtstrend oder nur eine kurze Momentaufnahme. Das sind die Hintergründe.

Anleger dürften am Dienstagmorgen beim Blick auf die BMW-Aktie kurz überrascht gewesen an. Zwischenzeitlich verzeichnete das Papier bei Tradegate ein Plus von fast zwei Prozent und kam so der 90 Euro-Marke wieder ein Stück näher. Grund für das Kursplus war das Analysehaus HSBC, dass die Aktie von BMW in einer neuen Bewertung von „Hold“ auf „Buy“ hochstufte, das Kursziel aber von 112 auf 109 Euro senkte. 

Damit gesellt sich HSBC dennoch zu den optimistischen Einschätzungen wie denen von Bernstein (130 Euro), JPMorgan (115 Euro) und Deutsche Bank (120 Euro). Das ist im Hinblick auf das herausfordernde Marktumfeld für europäische Autohersteller und die bisherige Performance der Aktie durchaus sehr optimistisch.

BMW Vz. (WKN: 519003)

BMW ist in einem Transformationsprozess

Der Übergang vom Verbrennermotor zum E-Auto und die wachsende Konkurrenz durch Wettbewerber aus China haben den Druck auf BMW merklich erhöht. Noch am Montag lag das Papier 24 Prozent unter seinem Aprilhoch und konnte zuletzt auch nicht mit den Gewinnen des DAX mithalten. Für HSBC sind die Marktsorgen aber durch besagte Kursschwäche schon ausreichend eingepreist, wie Analyst Michael Tyndall am Dienstag in einer Studie schrieb. BMW winke eine stete Entwicklung und sei jetzt attraktiv für einen Einstieg.

Vor allem dieses und das kommende Jahr dürften bis zur Einführung neuer Fahrzeugmodelle für BMW aber noch Durststrecke werden, an deren Ende durchaus mehr stehen kann als nur die starke Marke. Nicht unerwähnt sollte nämlich auch die attraktive Dividendenrendite von 6,8 Prozent bleiben, die in diesem Geschäftsjahr stabil bleiben dürfte.

BMW kurzfristig volatil

In den nächsten Monaten dürfte die Aktie von BMW aber zunächst aufgrund von zu erwarteten Gewinnmitnahmen ein Auf und Ab an den Börsen erleben. Zudem sind auch längst nicht alle Analysten so bullisch unterwegs wie HSBC. Wegen der schwachen Ertragslage sind die Experten von UBS und Barclays mit Kurszielen von 94 und 95 Euro bei der BMW-Aktie wesentlich vorsichtiger. Ein richtiger Ausbruch nach oben dürfte also so schnell noch nicht anstehen. Geduld ist angesagt.

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