BMW sorgt mit den neuen Quartalszahlen nicht unbedingt für Begeisterungsstürme. Ganz im Gegenteil. Und dennoch hat die Aktie für Anleger noch aus mehreren Gründen eine gewisse Attraktivität - denn die Aktie steigt.
Das nennt man wohl einen Fehlstart ins Jahr 2025. Unter dem Strich hat der Autobauer BMW nach eigenen Angaben im ersten Quartal 2,2 Milliarden Euro verdient. Das waren 26,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Vor allem ein schwaches China-Geschäft verdarb den Münchnern die Bilanz, im weiteren Jahresverlauf dürften auch die US-Zölle noch stärker zu Buche schlagen, die sich auf die aktuellen Zahlen noch kaum ausgewirkt hatten. Dabei konnten Anleger das Unheil schon kommen sehen. Die im April veröffentlichten Absatzzahlen für das erste Quartal zeigten einen deutlichen Absturz in China, der die Bilanz auch weltweit eintrübte.
BMW ist aber kein Reinfall
Immerhin: An der Jahresprognose hielt BMW trotz zahlreicher Unsicherheiten fest. Und mit dem aktuellen Gewinneinbruch ist der Konzern in der Autobranche nicht allein und schneidet teils sogar besser ab als die Konkurrenz: Erzrivale Mercedes-Benz hat für das erste Quartal ein heftiges Minus von 43 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro vermeldet.
Beim anderen großen Premiumkonkurrenten Audi blieben unter dem Strich gar nur 630 Millionen Euro - dass das nur ein Minus von 14,4 Prozent war, lag dabei alleine am bereits sehr schwachen Vergleichsquartal aus dem Vorjahr. Bei der deutschen Nummer eins und Audi-Mutter Volkswagen waren es 2,2 Milliarden Euro und ein Minus von 41 Prozent. Dieser Umstand dürfte auch erklären, warum die Aktie am frühen Mittwoch im Handel um mehr als drei Prozent anzog.
Stimmung schlecht: Ist BMW trotzdem ein Kauf?
Die Stimmung in der deutschen Autoindustrie - inklusive Zulieferern - ist schlecht. Der vom Ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex für die Branche liegt mit minus 30,7 Punkten tief im negativen Bereich. Vor allem bei den Exporterwartungen ging es jüngst wieder nach unten, zudem schätzen die Unternehmen ihre Wettbewerbsposition den Wirtschaftsforschern zufolge außerhalb der EU schlechter ein. BMW speziell leidet dabei besonders unter den US-Zöllen, da das Unternehmen in Amerika viele Autos exportiert oder Teile zur Produktion importiert.
Bessert sich hier die Lage durch Handelsabkommen, dürfte auch die BMW-Aktie zumindest mittelfristig ein Comeback feiern. Dann bleiben aber immer noch langfristige Probleme, wie die starke Konkurrenz aus China und die Mobilitätswende allgemein. Anleger können hier auf einen überraschenden Turnaround spekulieren, aber die Lage ist weiter ziemlich unvorhersehbar. Die Gewinne von heute könnten die Verluste von morgen sein.
Enthält Material von dpa-AFX
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