Der DAX steigt und steigt am Donnerstag von Stunde zu Stunde. Lediglich noch 1,6 Prozent fehlen bis zum neuen Rekordhoch. Zudem stehen die Aktien von Infineon, Commerzbank und Daimler Truck im Fokus.

In der Hoffnung auf ein nahendes Ende des Zinserhöhungszyklus in den USA haben Anleger am Donnerstag bei europäischen Aktien zugegriffen. Schwache Konjunkturdaten aus China verhinderten aber größere Kursgewinne. Der DAX stieg bis zum frühen Nachmittag um 0,9 Prozent auf 16.160 Punkte und lag damit nur etwa 300 Zähler unter seinem Rekordhoch von Mitte Juni. Der EuroStoxx50 legte ein knappes Prozent zu. Gefragt waren auch europäische Staatsanleihen. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Titel aus Deutschland und Italien auf 2,450 beziehungsweise 4,134 Prozent.

Und auch die US-Börsen bleiben auf der Überholspur. Frische Preisdaten nährten am Donnerstag die Hoffnungen der Anleger auf ein näherrückendes Ende der Zinsanhebungen der Fed. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gewann 0,3 Prozent auf 34.439 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 kletterte um 0,5 Prozent auf 4495 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 0,8 Prozent auf 15.450 Zähler.

Genährt wurde der Optimismus vom überraschend deutlichen Rückgang der US-Inflation auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Die vorangegangenen Zinserhöhungen zeigten offenbar die gewünschte Wirkung, sagte Analyst Ricardo Evangelista vom Brokerhaus ActivTrades. "Die Märkte sehen die US-Wirtschaft nun auf dem Kurs zu einer 'weichen Landung', bei der die Inflation unter Kontrolle gebracht wird, ohne die Konjunktur in eine ernsthafte Rezession zu stürzen."

Von diesen Spekulationen profitierten unter anderem die Technologiewerte, deren Kurse meist überdurchschnittlich auf Änderungen der Konjunkturaussichten und der Geldpolitik reagieren. Der europäische Branchenindex gewann 1,7 Prozent. Mit einem Plus von 2,5 Prozent war der Chip-Konzern Infineon der Spitzenreiter im DAX.

Dollar unter Druck und Gaspreis auf Talfahrt

Da Börsianer inzwischen fest damit rechnen, dass die Notenbank Fed die Zinsen über die für die Sitzung Ende Juli signalisierte Erhöhung um einen Viertel Prozentpunkt hinaus vorerst nicht weiter anheben wird, zogen sie sich aus der US-Währung zurück. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, fiel um bis zu 0,3 Prozent auf 100,18 Punkte, den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr.

Der europäische Erdgas-Future rutschte zeitweise sogar um mehr als acht Prozent auf 25,88 Euro je Megawattstunde ab. Die Lager sind Analysten zufolge derzeit besser gefüllt als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig gehe der Verbrauch dauerhaft zurück. "Solange es nicht extrem kalt wird, sollte die Situation im nächste Winter handhabbar bleiben", schrieben die Experten der SEB Bank.

DAX (WKN: 846900)

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Donnerstag: Daimler Truck, Infineon, Commerzbank

Am Donnerstagnachmittag befinden sich die Aktien von Infineon (+2,59 Prozent), Commerzbank (+3,16 Prozent) und Deutsche Bank (+2,03 Prozent) an der Spitze des DAX. 

Am anderen Ende des Index finden sich Deutsche Börse (-0,25 Prozent), Daimler Truck (-0,76 Prozent) und BASF (-0,44 Prozent) wieder.

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Mit Material von Reuters und dpa-afx

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