Nach einem Reigen an neuen Rekordhochs in der vergangenen Woche, startet der DAX diese Woche etwas verhaltener. An der Börse stehen zudem die Aktien von Sartorius, BASF und Deutsche Post im Fokus.

Nach dem jüngsten Rekordlauf haben DAX-Anleger zum Wochenstart auf die Bremse getreten. Der deutsche Leitindex fiel am Montag um 1,0 Prozent auf 16.200 Punkte, nachdem er am Freitag mit 16.427,42 Zählern ein Allzeithoch markiert hatte. Auch an den übrigen europäischen Börsen überwog die Vorsicht: der EuroStoxx50 lag rund 0,8 Prozent niedriger bei 4360 Punkten. Auf Impulse aus den USA mussten Börsianer verzichten. Die Wall Street blieb feiertagsbedingt geschlossen.

"Es gibt keine neuen positiven Nachrichten, die den Dax weiter anschieben könnten", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Und ohne positive Nachrichten sind bei diesem hohen Indexstand die Verkäufer schnell in der Überzahl."

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Montag

Am Montagnachmittag befinden sich die Aktien von MTU (+3,84 Prozent), Airbus (+0,55 Prozent) und Deutsche Post (+0,51 Prozent) an der Spitze des DAX. 

Am anderen Ende des Index verlieren Sartorius mit minus 14,80 Prozent am meisten, gefolgt von Merck (-4,57 Prozent) und BASF (-3,19 Prozent).

Sartorius stürzt ab

Für einen Stimmungsdämpfer am Markt habe auch die Gewinnwarnung des Laborausrüsters Sartorius gesorgt, sagte Experte Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. "Nachdem das Göttinger Unternehmen von der Corona-Pandemie überdurchschnittlich profitieren konnte, was sich auch in einer Verdreifachung des Aktienkurses auf über 600 Euro widerspiegelte, kehrt nun so langsam wieder Normalität in die Wachstumsraten des Unternehmens ein."

Die Titel stürzten am Montag mehr als 15 Prozent ab und fielen damit auf den niedrigsten Wert seit rund drei Jahren. SartoriusSATG.DE verschreckte die Anleger mit einer deutlichen Senkung der Umsatz- und Gewinnprognosen: Statt einer kleinen einstelligen Zuwachsrate stellte der Konzern am Freitagabend für das laufende Jahr nun einen Rückgang des Umsatzes um rund zehn bis 15 Prozent in Aussicht.

China ist im Fokus

Angesichts der eingetrübten Wachstumsaussichten in China warteten Anleger auf weitere Konjunkturhilfen. Vergangene Woche hatte Chinas Notenbank bereits die kurz- und mittelfristigen Leitzinsen gesenkt. Erwartet wird, dass die Zentralbank am Dienstag auch den Schlüsselsatz LPR (Loan Prime Rate), der zur Festlegung der Verbraucherkredit- und Hypothekenzinsen dient, absenkt. Da es auf die jüngsten Lockerungsmaßnahmen in der Volksrepublik keine euphorische Reaktion gab, könnten aggressivere Konjunkturimpulse folgen, konstatierten die Strategen der Investmentbank Jefferies.

Am Devisenmarkt stieg das Pfund im Vorfeld der Inflationsdaten aus Großbritannien und des Zinsentscheids der Bank of England auf ein 10-Monats-Hoch. Im Gegenzug fiel der Euro gegenüber der britischen Landeswährung auf 85,20 Pence und damit auf den niedrigsten Stand seit August 2022. Zudem entfernte sich das Pfund nicht weit von dem am Freitag erzielten 14-Monats-Hoch zum Dollar von 1,285 Dollar.

Wirtschaftsdaten haben zuletzt darauf hingewiesen, dass die Inflation in Großbritannien weitaus hartnäckiger ist als in Europa und den USA. Börsianer rechnen deshalb damit, dass die Bank of England am Donnerstag die Zinssätze um 25 Basispunkte auf 4,75 Prozent erhöhen wird. Die Aussicht auf weiter steigende Zinsen belastete sowohl in Großbritannien als auch im Euroraum Staatsanleihen. Im Gegenzug zog die Rendite zweijähriger britischer Staatsanleihen zum ersten Mal seit 2008 über die 5-Prozent-Marke. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg um fünf Basispunkte auf 2,51 Prozent.

(Mit Material von Reuters)