Mit den Rückkäufen versucht BP wieder interessanter für Investoren zu werden. Sie haben Ölaktien in der Vergangenheit vor allem wegen hoher Ausschüttungen gekauft. Im Corona-Jahr 2020 hatten dann aber viele Ölkonzerne ihre Ausschüttungen zusammengestrichen. Die Quartalsdividende belässt BP wie bereits im Vorquartal bei 5,25 US-Cent, wie es am Dienstag weiter hieß.
Die Aktie der Briten legte am Vormittag um knapp 1,6 Prozent zu, später bröckelten die Kursgewinne aber etwas. Die Aktie habe seit der Vorlage der Bilanzvorlage im Februar deutlich zugelegt, erklärte Analyst Michael Hewson vom Analysehaus CMC Markets, obwohl der Konzern für das abgelaufene Corona-Jahr einen Verlust vorlegen musste. Der Grund für den Lauf seien allerdings optimistische Aussichten in Bezug auf die Wirtschaft, und somit die Hoffnung auf eine höhere Nachfrage nach Öl und anderen Kraftstoffen.
Experte Steve Clayton vom britischen Finanzdienstleister Hargreaves Lansdown lobt: "Das Unternehmen hat die Gelegenheit einer Erholung der Energiepreise genutzt, um seine Schulden zu begleichen, und ist damit für die Zukunft gut gerüstet."
Der bereinigte Überschuss erreichte im ersten Quartal 2,63 Milliarden Dollar und damit mehr als drei mal so viel wie ein Jahr zuvor. Damals hatten die Corona-Pandemie und der Ölpreisverfall deutlich auf den Gewinn gedrückt. Analysten hatten für den Jahresstart 2021 im Schnitt mit deutlich weniger gerechnet. Das Ergebnis führt der Konzern unter anderem auf höhere Ölpreise und Raffineriemargen zurück. Es ist das beste Ergebnis seit dem zweiten Quartal 2019.
BP habe gezeigt, was es heißt, Leistung zu zeigen auch während eines Transformationsprozesses, sagte BP-Chef Bernard Looney laut Mitteilung. Beschleunigte Verkäufe, eine starke Geschäftsentwicklung und die Erholung des Preisumfelds hätten einen starken Barmittelzufluss generiert. Gleichzeitig habe BP strategische Fortschritte erzielt. Dazu gehöre der Aufbau eines Offshore-Windgeschäfts aber auch Fortschritte bei der Elektrifizierung.
Die Nettoverschuldung lag zum Ende des ersten Quartals bei 33,3 Milliarden Dollar. Damit fällt der Wert deutlich früher als erwartet unter die Zielmarke von 35 Milliarden Dollar.
dpa-AFX