An der Börse wurde vor allem auf den Ausblick geachtet. Daher legte die im TecDax notierte Aktie zeitweise um 1,5 Prozent zu. "Unseres Erachtens ist trotz der Wechselkursvolatilität der grundsätzliche Wachstums- und Gewinntrend nicht gefährdet", kommentierte Volker Stoll von der LBBW das Zahlenwerk.
Im ersten Quartal 2013/14 schrumpfte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 15 Prozent auf 26,5 Millionen Euro. Analysten hatten mehr Gewinn erwartet. Carl Zeiss Meditec setzte von Oktober bis Dezember 212,3 Millionen Euro um - das waren 3,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die operative Rendite (Ebit-Marge) sank in der Folge auf 12,5 von 14,3 Prozent. Der Überschuss ging um rund 13,8 Prozent auf 20,1 Millionen Euro zurück.
Neben der Schwäche des japanischen Yen und der indischen Rupie habe auch die Dynamik im Geschäft mit Mikrochirurgie etwas nachgelassen, sagte Konzernchef Monz. In den beiden anderen Sparten wuchs Carl Zeiss Meditec hingegen. Wegen des heftigen Gegenwinds durch die Wechselkurse sank trotz starker Geschäfte in China und Südostasien der Konzernumsatz in der Gesamtregion Asien. Auch in Europa entwickelten sich die Geschäfte schwächer - insbesondere in Russland. "Jetzt sind staatliche Investitionsprogramme dort ausgelaufen." In Deutschland, Frankreich Großbritannien seien die Geschäfte aber stabil. Dagegen lief es für den Konzern in Nord- und Südamerika rund - die Umsätze legten zu.
Carl Zeiss Meditec will auch künftig durch Zukäufe sein Wachstum ausbauen. "Wir arbeiten kontinuierlich an Themen", sagte Monz. Dies seien Übernahmen zur Ergänzung des Produktangebots. Das Unternehmen suche aber auch nach einer Ergänzung von Vertriebskanälen. Zuletzt hatte die Tochter des Optoelektronikkonzerns Carl Zeiss über einen Zukauf seinen Vertrieb in der Türkei ausgebaut. Zudem übernahm der Konzern den Intraokularlinsen-Spezialisten Aaren Scientific in den USA, wodurch dem Konzern in dem Geschäft dort der Markteintritt gelang. rtr
Einschätzung der Redaktion:
Bereits Anfang Januar hatte das Unternehmen die Börse auf einen Umsatzrückgang und ein sinkendes Ebit vorbereit. Positiv wirkt, dass der Vorstand jetzt den Ausblick auf das Gesamtjahr bestätigt hat. Währungseffekte dürften weiterhin für Unsicherheit Sorgen. Die charttechnische Unterstützung bei 21 Euro gibt der Aktie Halt. Ein Einstieg drängt sich derzeit nicht auf. svp