Unterm Strich erwirtschaftete die Commerzbank einen Gewinn von 272 Millionen Euro, die Schätzungen der Analysten lagen im Schnitt um 50 Millionen Euro niedriger. Durch höhere Ausleihungen hat sich der Eigenkapitalanteil an den risikojustierten Aktiva gegenüber dem Vorquartal leicht reduziert. Sie ist mit 13 Prozent auf Vorjahresniveau und liegt in einem komfortablen Bereich. Für das Gesamtjahr strebt die Bank eine Fortsetzung der Entwicklung an.
Nach zwei schwachen Jahren profitieren auch die Aktionäre. Eine Dividende von 20 Cent wird angestrebt. Die Aktie ist mit einstelligem KGV und einer Kurs-Buchwert-Relation von unter 0,5 attraktiv bewertet. Wir sehen zwei Katalysatoren: Die Bank hat mit einer Kostenquote von rund 80 Prozent noch Rationalisierungspotenzial und ist zudem einer der heißesten Übernahmekandidaten der Branche. La
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Einschätzung der Redaktion
Die Commerzbank hat am Dienstag Zahlen vorgelegt, die unter dem Strich nicht schlecht waren: Wachsende Kundenzahlen im Privatkundengeschäft, Fortschritte beim Konzernumbau und im Kostenmanagement, unter dem Strich ein stattlicher Gewinnanstieg im zweiten Quartal. Und 20 Cent Dividende für 2018 (wie zuletzt 2015) sind ja für Commerzbank-Verhältnisse durchaus eine Ansage, die auf ein gewisses Selbstvertrauen schließen lässt.
Dennoch rauschte die Aktie am Dienstag mit einem Minus von zeitweise drei Prozent ans DAX-Ende. Dafür mag der schwache Ausblick im Kernsegment Firmenkunden eine Rolle spielen: Der Gewinn sank im zweiten Quartal, der Ausblick wurde etwas nach unten angepasst. Aber auch dass könnte man als positives Zeichen sehen, zeigt es doch, dass die Bank längst nicht mehr jedes riskante Geschäft mitträgt.
Möglicherweise wird an der Börse aber auch schon ein Abstieg der Commerzbank aus dem DAX durchgespielt. Mit einer Marktkapitalisierung von gerade noch elf Milliarden Euro liegt die Bank mit weitem Abstand am DAX-Ende. Während beispielsweise der im TecDAX notierte Zahlungsdienstleister Wirecard schon über 20 Milliarden Wert ist.
Bei der Commerzbank völlig aus dem Fokus der Anleger geraten sind auch die Fusionsspekulationen, die die Aktie lange Zeit angetrieben haben. Was nicht heißt, dass ein Zusammenschluss schon vom Tisch ist. Auf europäischer Ebene rückte zuletzt die Schweizer Großbank UBS in den Fokus, die kürzlich selbst eine europäische Konsolidierung für wahrscheinlich hält. Mutige Anleger könnten jetzt darauf setzen, dass das Thema europäische Bankenkonsolidierung über kurz oder lang wieder in den Fokus rücken wird.
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 11,00 Euro
Stoppkurs: 8,20 Euro