Sowohl die Mehrzahl der deutschen Börsenprofis als auch die Manager der deutschen Unternehmen fassen wieder Mut. Das zeigen zwei aktuelle Umfragen unter den Wirtschaftsexperten: Beim ifo-Geschäftsklima-Index und beim ZEW-Index drehte jetzt der Trend wieder nach oben.

Der vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) berechnete ZEW-Index für die Konjunkturerwartungen der Börsenprofis in den kommenden sechs Monaten stieg im März um 3,3 auf 4,3 Punkte. Das ZEW berechnet den Index auf Basis seiner monatlichen Umfrage unter 216 Analysten und institutionellen Investoren. Zuvor hatte es bei diesem Index zwei Rückgänge in Folge gegeben.

Auch die Stimmung der deutschen Firmenchefs verbesserte sich nach drei Rückgängen im März wieder. Der Geschäftsklima-Index des Münchner Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) stieg von 105,7 Punkten auf 106,7 Zähler. Das war mehr, als von den meisten Experten erwartet. Der ifo-Index basiert auf einer Befragung von 7000 Managern deutscher Unternehmen.

Firmenchefs sind überraschend optimistisch



Die Führungskräfte beurteilten sowohl ihre Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate als auch ihre Lage besser als zuletzt. Die Stütze der deutschen Konjunktur sind dabei weiterhin die Verbraucher. "Die Industrie profitiert von einer sehr guten Kauflaune der Konsumenten", erläuterte ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe. Das zeige sich vor allem in konsumnahen Bereichen wie der Möbelindustrie oder im Groß- und Einzelhandel.

Für die künftige Entwicklung deutscher Aktien sind die steigenden Werte der Indizes ein gutes Vorzeichen. Beide Stimmungs-Barometer erwiesen sich in der Vergangenheit häufig als gute Indikatoren. Steigende Erwartungen der Experten und der Unternehmen gehen häufig Hand in Hand mit einer guten Entwicklung am Aktienmarkt oder zumindest mit einer Outperformance von Aktien gegenüber Staatsanleihen. Für viele Anlagestrategen bei Banken und Fondsgesellschaften stehen denn auch die Börsenampeln nun wieder auf Grün. So prognostizieren etwa die Strategen der Deutschen AM, dass der deutsche Aktienindex Dax bis zum Jahresende auf 11300 Punkte steigt. Vom aktuellen Stand des Dax bei knapp 10.000 Punkten aus gerechnet, wäre dies ein Anstieg um mehr als elf Prozent.

"Wir sind weiterhin von den langfristigen Trends im deutschen Markt überzeugt. Nach dem schlechten Jahresauftakt sollten sich die Märkte aufgrund der Fundamentaldaten wieder stabilisieren", sagt auch Tim Albrecht, Fondsmanager des Aktienfonds DWS Deutschland. Nach seiner Einschätzung sollten deutsche Unternehmen nicht nur vom stabilen Konsum profitieren, sondern auch von den niedrigen Rohstoffpreisen und vom schwachen Euro.

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Gute Kurschancen bei deutschen Aktien



Vor allem den exportorientierten deutschen Mittelständlern dürfte der noch immer relativ günstige Eurokurs im internationalen Geschäft Wettbewerbsvorteile verschaffen. Gleichzeitig sinken bei vielen Unternehmen die Produktionskosten, weil sie ihre Rohstoffe heute so billig einkaufen können.

Die europäische Zentralbank tut mit ihrer expansiven Geldpolitik ein Übriges. "Die Zinsen werden noch sehr lange niedrig bleiben", erklärte EZB-Präsident Mario Draghi nach der letzten Sitzung der Europäischen Zentralbank. Für die Unternehmen ist auch das gut. Sie kommen heute sehr preiswert an Geld für Investitionen.

Auch die Daten vom Arbeitsmarkt zeigen, dass die deutsche Wirtschaft besser dasteht, als viele glauben. Im Februar ging die ohnehin schon niedrige Arbeitslosigkeit in Deutschland noch weiter zurück. Besonders positiv dabei: Die Unternehmen stellen nicht nur mehr Leute ein, sondern schaffen auch immer mehr Arbeitsplätze.

Zuletzt hat sich der Stellenaufbau sogar noch beschleunigt. Im Januar, die Zahlen für Februar werden erst Anfang April vorliegen, wurden in Deutschland 74.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Bereits im Dezember 2015 kamen rund 50.000 hinzu. Diese Daten zeigen, wie robuste die Verfassung des deutschen Arbeitsmarkts ist - und das kommt nicht von ungefähr.

Deutsche Aktien sind günstig bewertet



Der kräftige Stellenaufbau erfolgt nämlich vor einem starken Hintergrund: Die Produktion der deutschen Unternehmen nimmt immer mehr zu. Die deutsche Industrieproduktion scheint jetzt von den relativ guten Auftragseingängen der Vormonate zu profitieren. Nach Angabe des Statistischen Bundesamtes stieg im Januar die Produktion in Industrie, Bau- und Energiesektor um 3,3 Prozent gegenüber Dezember.

Das war der stärkste Anstieg seit der Erholung von der Wirtschaftskrise 2009. Alle Pessimisten, die die deutsche Konjunktur Anfang des Jahres von einer Klippe fallen sahen, wurden eines Besseren belehrt. Umso mehr, da die Statistiker auch ihre Produktions-Zahlen vom Dezember deutlich nach oben revidierten.

Alles im Allem ergibt sich so eine gute Basis für deutsche Aktien - zumal auch die Bewertungen stimmen. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 13 notieren deutsche Aktien am unteren Rand ihrer historischen Bewertungsspanne. Auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis ist mit etwa 1,5 historisch und im Vergleich zu anderen Aktienmärkten sehr niedrig. Gleichzeitig lockt aber eine Dividendenrendite von knapp vier Prozent.

Wie können ETF-Anleger von dieser günstigen Konstellation profitieren? Am einfachsten wäre natürlich, einen ETF auf den Dax-Index zu kaufen. Davon gibt es einige, auch sehr preiswerte. Allerdings sind im Dax nur die 30 allergrößten Unternehmen vertreten. Viele attraktive Mittelständler fehlen dagegen. Also, zwei ETFs kaufen, einen Dax-ETF und einen MDax-ETF? Einfacher geht es mit einem ETF, der große und mittelgroße Titel kombiniert.

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Der ComStage F.A.Z. Index ETF



Mittel der Wahl ist deshalb ein ETF auf den guten, alten FAZ-Index. Seit es den Dax gibt, fristet der FAZ-Index ein Schattendasein. Dabei spiegelte der FAZ-Index der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) schon viel länger als der Dax das Geschehen am dem deutschen Aktienmarkt wider.

Der FAZ-Index erschien im Jahr 1961 das erste Mal auf der Bildfläche. Seit diesem Zeitpunkt wird der Index von der Wirtschaftsredaktion der FAZ börsentäglich berechnet. Seit der Einführung des DAX im Jahr 1988 verlor der FAZ-Index jedoch als Barometer für den deutschen Aktienmarkt stetig an Bedeutung.

Früher wurde der Index nur einmal am Tag berechnet, seit 2011 wird der FAZ-Index zwischen neun und 17.30 Uhr sekündlich berechnet. Seitdem gibt es auch Zertifikate und einen ETF auf diesen Index, den ComStage F.A.Z. Index UCITS ETF (ISIN: LU0650624025). Mit einer jährlichen Pauschalgebühr von 0,15 Prozent ist dieser ETF ähnlich preiswert wie die Dax-ETFs.

Anleger braucht die mangelnde Medien-Präsenz des FAZ-Index sowieso nicht zu stören. Im Gegensatz zum Dax bezieht nämlich der FAZ-Index auch börsennotierte mittelständische Unternehmen mit ein. Diese Aktien können zum Beispiel auch im MDAX oder SDAX gelistet sein. So liefert der FAZ-Index ein umfassenderes Bild des deutschen Aktienmarktes als der DAX.

Die Aktien im ComStage F.A.Z. Index ETF



Der FAZ-Index unterteilt die 100 Indexmitglieder in zwölf Branchen, das höchste Gewicht hat der Sektor Chemie & Pharma, danach folgen IT & Elektronik und Auto & Zulieferindustrie. Der FAZ-Index ähnelt damit dem HDax, auf den es keinen ETF gibt. Der HDax setzt sich aus den insgesamt 110 Unternehmen aus Dax, MDax und TecDax zusammen. Damit deckt der HDax die großen börsennotierten Konzerne, die mittelgroßen Unternehmen und die Technologiefirmen ab.

Die kleinen IT-Firmen fehlen im FAZ-Index. Insgesamt sind im FAZ-Index aber ungefähr 90 Prozent der Aktien zu finden, die auch im HDax enthalten sind. Im Gegensatz zum HDax ist der FAZ-Index allerdings im ein Kursindizes, bei dem die Dividendenzahlungen nicht berücksichtigt werden bzw. zu Abschlägen führen. Wer in den ComStage F.A.Z. Index UCITS ETF investiert, bekommt die Dividenden aber trotzdem.

Der ComStage F.A.Z. Index ETF basiert nämlich auf einer Variante des FAZ-Index, bei dem die Dividenden berücksichtigt werden. Sie werden im ETF angesammelt (thesauriert) und erhöhen damit wie beim HDax den Kurs des ETF. Für die meisten Anleger dürfte die Thesaurierung von Vorteil sein. So entfällt die Notwendig die Dividendenzahlungen selbst wieder anzulegen. Auch von dieser Seite steht einer guten Wertentwicklung also nichts im Weg.

ComStage F.A.Z. Index UCITS ETF

ISIN: LU0650624025

Gesamtkostenquote: 0,15 Prozent