783.520 Fahrzeuge verkaufte Daimler in den ersten sechs Monaten von der Oberklasse-Marke Mercedes-Benz. Klingt nach guten Geschäften, und dem ist auch so. Denn der Zuwachs von knapp 13 Prozent stellt zugleich das beste Absatzergebnis in einem ersten Halbjahr für die Schwaben dar. Zugleich verbuchte der Konzern für Juni einen Bestwert, die Chancen stehen gut, dass 2014 ein weiteres Rekordjahr wird. Einer Analyse der Commerzbank zufolge haben sich unter dem neuen Design-Chef Gorden Wagener die Preise und Verkaufszahlen beim Autobauer verbessert. Angesichts des steigenden Anteils seiner Designs rechnen die Experten mit deutlichen Margensteigerungen. In dieser Disziplin haben die Schwaben durchaus noch Luft nach oben. BMW liegt mit einer Ebit-Marge von 11,5 Prozent auf Konzernebene im ersten Quartal deutlich vor Daimler mit rund 6,1 Prozent. Bereits seit einigen Quartalen weist der Trend aber in die richtige Richtung. Noch im ersten Quartal 2013 lag die Quote nur bei 3,5 Prozent.

Besonders auf dem wichtigen chinesischen Markt kommt Daimler zunehmend besser in Fahrt und schließt allmählich bei den Spitzenmodellen zu BMW auf. Für zusätzlichen Schub soll eine Modelloffensive sorgen. Neben der neuen S-Klasse dürfen sich chinesische Kunden ab Herbst auch über die neue C-Klasse freuen, bis Ende 2015 sind 20 Markteinführungen geplant. Die Messgröße ist klar vorgegeben: Bis 2020 wollen die Schwaben wieder der weltgrößte Premiumhersteller sein. Ob das Ziel erreicht wird, hängt maßgeblich von der Entwicklung auf dem größten Automarkt der Welt in China ab.

Auf Seite 2: Der passende Schein zum Chart

Der passende Schein zum Chart

Die mittelfristigen fundamentalen Perspektiven sind somit durchaus vielversprechend, fehlt noch der Blick auf die Charttechnik. Nach der famosen Rally von 52 Prozent im vergangenen Jahr zählen die Papiere von Daimler auch 2014 mit sieben Prozent seit Jahresbeginn zu den besten Werten. Allerding weist der Tageschart eine allmählich abflachende Anstiegsdynamik auf. Signale für eine größere Umkehrbewegung liegen noch nicht vor, die Wahrscheinlichkeit für weiter steigende Kurse liegt weiterhin bei über 50 Prozent. Als zuverlässige Stütze erwies sich seit Dezember mehrfach der 100-Tage-Durchschnitt (s. Kreise). Darunter bietet eine durch Parallelprojektion angelegte Trendlinie zusammen mit dem 200-Tage-Durchschnitt um 63/64 Euro eine gute Haltemarke. Erst wenn dieser Kursbereich unterboten wird, müssten weitere Verluste bis 58 Euro einkalkuliert werden. Neue prozyklische Kaufsignale liegen hingegen mit frischen Jahreshochs und somit Kursen oberhalb von 71,40 Euro vor.

Anleger, die bereits jetzt mit Knock out Bull-Papieren einsteigen, gehen somit ein nicht unerhebliches Risiko ein. Besser ist es, neue Bewegungshochpunkte abzuwarten, oder eine defensivere Strategie zu fahren. Dazu eignet sich ein Capped-Call (WKN: PA5QU7) mit einem Basispreis bei 52 Euro an. Die obere Begrenzung lieg bei 57 Euro und somit knapp unter der erwähnten, mittelfristig wichtigen Unterstützungszone. Gegenüber dem aktuellen Niveau könnte der Wert somit um rund 15 Prozent fallen. Notiert die Aktie bei Fälligkeit im März 2015 auf oder über 57 Euro, erzielen Anleger eine Maximalrendite von 13 Prozent oder 19 Prozent p.a. Natürlich bietet sich je nach Kursentwicklung auch ein vorzeitiger Verkauf an.