Gerade in der Urlaubssaison locken Banken mit der Verheißung, dass man weltweit kostenlos Bargeld abheben kann. Denn im Ausland, nicht nur außerhalb der Eurozone, kann Bares vom Automaten richtig teuer werden. Aber wer den Begriff "kostenlos" ganz ernst nimmt, findet derzeit nur vier Angebote, bei denen Kunden tatsächlich nichts zahlen, wenn sie rund um den Globus Bargeld abheben: das Konto "DKB-Cash" der DKB, das "ExklusivKonto" der HypoVereinsbank (HVB), das "Girokonto Kombi" der Santander Consumer Bank und das "Giro Pauschal" der Berliner Sparkasse. Bei den anderen Banken unserer Übersicht (unten) werden mindestens 1,25 Prozent der Summe als Aufschlag fällig, wenn der Kunde Geld in Fremdwährung abhebt.

Bei den vier Banken, die diese Gebühr nicht verlangen, gibt es Unterschiede: Das Konto der HVB kostet 14,90 Euro pro Monat. Ob und wie viel dieser Gebühr für die weltweite Bargeldversorgung draufgeht, lässt sich nicht ermitteln. Gleiches gilt für das Angebot der Berliner Sparkasse. Das Konto ist aufs Jahr gerechnet um fast 56 Euro günstiger als die Offerte der HVB (123 Euro gegenüber 178,80 Euro). Wer diese beiden Konten ausschließlich eröffnet, um weltweit günstig an Bares zu kommen, zahlt bei 1822direkt, Comdirect, Consorsbank oder ING-DiBa weniger, sofern er nicht binnen Jahresfrist Fremdwährungen im Gegenwert von mindestens 7000 Euro abhebt. Denn die genannten Banken verlangen keine Kontogebühr, ebenso wie die DKB und die Santander Consumer Bank.

Andere Modelle, weltweit kostenlos an Bargeld zu kommen, bieten Deutsche Bank und Commerzbank. Die Deutsche Bank hat mit Partnerbanken wie Barclays in Großbritannien, der Scotia Bank in Kanada und Südamerika und einigen anderen Instituten ausgehandelt, dass ihre Kunden an deren Automaten nichts zahlen. Die Commerzbank bietet im Rahmen ihres Premiumkontos 25 kostenlose Abhebungen im Jahr. Das kostet: Bei der Deutschen Bank verlangt man 4,99 Euro, bei der Commerzbank 9,90 Euro monatliche Kontogebühr.

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Lieber bar als mit Karte



Fast alle Banken berechnen außerhalb der Eurozone beim Bezahlen mit Karte eine Gebühr von mindestens einem Prozent des Umsatzes. Keine Gebühr verlangen nur die DKB und die Santander Consumer Bank. Manchmal lohnt es sich, auf die Girocard umzusteigen. Mit dieser Karte sparen etwa Norisbank-Kunden 0,75 Prozentpunkte, was bei einer Hotelrechnung von umgerechnet 1000 Euro, die mit Karte bezahlt wird, 7,50 Euro ausmacht. Außerhalb Europas kann es aber sein, dass Maestro und V-Pay, so heißen die beiden gängigsten Girocard-Systeme, nicht funktionieren. Dann hilft nur noch die Kreditkarte.

Übrigens: Wer im Ausland Fremdwährungen abhebt, bekommt oft auch angeboten, den Betrag in Euro zu sehen. Die direkte Umrechnung ist in der Regel teurer als der Kurs, den der Automatenbetreiber beim Verrechnen mit der heimischen Bank verwendet.