Für den Kursrutsch verantwortlich war zunächst der erneute Raketentest von Nordkorea. Das kommunistische Land feuerte am Dienstagmorgen (Ortszeit) eine ballistische Rakete ab, die über Japan flog - eine neue Eskalationsstufe. "Bislang gab es lediglich scharfe Verurteilungen", sagte Analyst Dirk Gojny von der Essener National-Bank. "Nichtsdestotrotz bleibt ein Restrisiko, dass der Konflikt eskaliert."

Der neue Test und die Sturmflut im US-Bundesstaat Texas setzten den US-Dollar unter Druck. Der schwache Dollar und der damit starke Euro belasteten die Aktienmärkte in Deutschland weiter. Die Gemeinschaftswährung kostete am Dienstag erstmals seit Januar 2015 mehr als 1,20 Dollar und kletterte auf ein Zweieinhalb-Jahres-Hoch bei 1,2069 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2048 Dollar fest.

Der deutsche Nebenwerteindex MDax schloss mit einem Minus von 1,3 Prozent bei 24.324,27 Punkten. Der Technologieindex TecDax fiel um 1,2 Prozent auf 2.229,17 Zähler. Der Kleinwerteindex SDax sank ebenfalls um 1,2 Prozent auf 11.188,16 Punkte.

Im Fokus der Anleger am deutschen Aktienmarkt stand die TV-Senderkette ProSiebenSat1. Der Dax-Konzern senkte die Prognose für den Werbemarkt erneut. Daraufhin fiel die Aktie um zeitweise 15 Prozent auf ein Vier-Jahres-Tief.

Die Händler an den US-Börsen zeigten sich nur wenig beeindruckt von dem neuen Raketentest. Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel im frühen Handel um 0,06 Prozent auf 21.795,33 Zähler. Der breiter gefasste S&P-500 notierte 0,17 Prozent im Minus bei 2.440,09 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq 100 stieg um 0,07 Prozent auf 5.841,15 Punkte. Die Wallstreet profitierte dabei von positiven Konjunkturdaten. "Die mäßigen Kursverluste an den US-Börsen legen den Schluss nahe, dass sich die Investoren in Europa vor allem um den immer stärkeren Euro sorgen", sagte ein Händler.