Der EuroStoxx 50 hat seinen zwischenzeitlichen Verlust von anderthalb Prozent bis zum Mittwochnachmittag komplett abgeschüttelt. Zum Handelsbeginn an der Wall Street erreichte der Eurozonen-Leitindex sein Tageshoch bei 3317,90 Punkten und lag damit nur noch einen Punkt unter dem Vortagesschluss.

An der Wall Street starteten die Börsen richtungslos in den Handel. Der Dow Jones verbesserte sich in den ersten Minuten um 0,1 Prozent auf 23.894 Punkte. Am Dienstag war der Index um 1,4 Prozent gefallen. Der S&P500 ließ 0,2 Prozent auf 2606 Punkte Federn. Der Nasdaq-Composite an der Technologiebörse Nasdaq notierte etwa 0,6 Prozent niedriger.

"Da die Tech-Aktien einen großen Beitrag zur Aktien-Rally der vergangenen Jahre leisteten, hat eine Korrektur in diesem Sektor einen spürbaren Effekt auf die Märkte insgesamt", sagte Milan Cutkovic, Marktanalyst beim Handelshaus AxiTrader. Die Talfahrt der Facebook-Aktie hatte sich am Dienstag in New York mit einem Verlust von weiteren fünf Prozent fortgesetzt. Nach wachsendem Druck ist Konzernchef Mark Zuckerberg offenbar zu einer Aussage vor dem US-Kongress bereit. Kurz vor Handelsbeginn in New York kündigte Facebook erste Konsequenzen an. So soll die Verwaltung der eigenen Daten vereinfacht werden, um den Nutzern mehr Kontrolle über ihre persönlichen Informationen zu geben.

Dennoch verharrten die großen europäischen Techwerte im Minus. Im Schnitt lagen sie am Nachmittag fast zwei Prozent im Minus. Damit gaben sie ihre Gewinne vom Dienstag wieder ab. Infineon verloren im Dax über drei Prozent. In Paris büßten STMicroelectronics vier Prozent und in Amsterdam ASM drei Prozent ein.

Besonders hart traf es die im TecDax gelisteten Titel des Chip-Entwicklers Dialog Semiconductor. Sie wurden zusätzlich von Spekulationen auf eine eigene Chip-Produktion von Großkunde Apple belastet und stürzten um über 14 Prozent auf 19,67 Euro - den tiefsten Stand seit mehr als dreieinhalb Jahren - ein. Der TecDax selbst sackte um 2,2 Prozent ab. Dabei lasteten die über zehnprozentigen Kursstürze von SMA Solar und des Windturbinenbauers Nordex auf dem Index.

ZOLLSTREIT UND KURZE OSTERWOCHE MACHEN HÄNDLER VORSICHTIG



Für Nervosität sorgte weiter der Zollstreit zwischen den USA und China. Einerseits hoffen Anleger auf eine Annäherung. Andererseits gehen sie davon aus, dass die Unsicherheit bezüglich des protektionistischen Kurses der USA erst einmal andauert. Medienberichten zufolge will China die geplante Liste mit Vergeltungszöllen auf US-Importe in Kürze veröffentlichen. "Die Märkte sind ohnehin etwas angeschlagen, da sorgt jeder lauernde Zweifel dafür, dass Händler das Risiko scheuen", erläuterte Börsianer Markus Huber vom Handelshaus City of London Markets.

Für Zurückhaltung bei Aktienengagements sorgten auch das nahende Quartalsende sowie die bevorstehenden Osterpause. Am Karfreitag bleiben die Börsen dies- und jenseits des Atlantiks geschlossen. Investoren bevorzugten deswegen die als sichere Anlagen geltenden Staatsanleihen. Das drückte die Rendite der zehnjährigen Papiere Deutschlands erstmals seit Januar wieder unter 0,5 Prozent.

rtr