Nach der jüngsten Wende im Brexit-Drama stellen sich Investoren zunehmend auf eine erneute Verschiebung ein. Im Raum steht eine Verlängerung der Frist um bis zu drei Monate. Viele Optimisten müssten sich eingestehen, dass die Hoffnungen auf ein Happy End in der kommenden Woche nun begraben werden müssten, sagte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke.

Marktteilnehmern zufolge sorgten Spekulationen auf Neuwahlen in Großbritannien ebenfalls für Unsicherheit. Anleger griffen vermehrt zur "Antikrisen-Währung" Gold. Das Edelmetall verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 1491 Dollar je Feinunze.

Zu den Gewinnern im DAX gehörten die Aktien von Bayer und Lufthansa. Das Schlusslicht bildete Adidas mit einem Minus von über zwei Prozent.


Was am Mittwoch an der Börse sonst noch wichtig war:


Max-Krise lässt Boeing-Gewinn um die Hälfte einbrechen
Die Krise um die nach zwei Abstürzen mit Flugverboten belegte Baureihe 737 Max hat Boeing einen heftigen Gewinneinbruch im dritten Quartal eingebrockt. Unter dem Strich verdiente der Airbus (Airbus SE (ex EADS))-Rivale mit knapp 1,2 Milliarden Dollar (rund 1,1 Mrd Euro) nur knapp halb so viel wie ein Jahr zuvor, wie er am Mittwoch in Chicago mitteilte. Der Umsatz sackte wegen der gestoppten Auslieferung des zuvor meistgefragten Flugzeugtyps um 21 Prozent auf knapp 20 Milliarden Dollar ab.

Milliarden-Flop: Softbank übernimmt strauchelndes Start-up WeWork
NEW YORK - Tiefrote Zahlen, ein geplatzter Börsengang und eine Milliarde für den gescheiterten Chef: Das Fiasko des Büroraum-Anbieters WeWork ist zum Inbegriff des irrationalen Überschwangs rund um maßlos überbewertete US-Start-ups geworden. Nun übernimmt der Großaktionär Softbank WeWork - die Japaner versuchen mit einer weiteren Milliarden-Finanzspritze, ihre unglückliche Investition in das New Yorker Flop-Unternehmen zu retten.

US-Baumaschinenhersteller Caterpillar kappt Jahresprognose - Aktie fällt
Die sich auch wegen des US-chinesischen Handelsstreits eintrübende Weltkonjunktur belastet den US-Baumaschinenhersteller Caterpillar zusehend: Der Konzern musste nun seine Jahresprognose kappen. Anders als bisher erwartet dürfte der Umsatz 2019 leicht sinken, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Deerfield im US-Bundesstaat Illinois mit. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll demzufolge nur noch zwischen 10,90 und 11,40 Dollar liegen. Bislang war Caterpillar von einem Wert am unteren Ende zwischen 12,06 und 13,06 Dollar ausgegangen. Am Aktienmarkt kamen die Nachrichten schlecht an. Im vorbörslichen Handel verlor das Caterpillar-Papier rund sechs Prozent an Wert.

Endlich funktionierende Android-App bringt Snapchat in Fahrt
Die Foto-App Snapchat profitiert davon, dass sie ihre Probleme auf Android-Smartphones in Griff bekommen hat. Im vergangenen Quartal kamen mehr Nutzer als erwartet hinzu. Zugleich fiel die Umsatzprognose für das laufende Quartal etwas schwächer aus als von Analysten erwartet. Die Anleger schickten die Aktie deshalb mit dem ersten Eindruck nach US-Börsenschluss am Dienstag zunächst auf Talfahrt, zum Mittwoch schwenkte die Stimmung um und das Papier lag vorbörslich um mehr als drei Prozent im Plus.

Nach EM-Zuschlag für Telekom - ARD, ZDF und RTL für Gespräche offen
Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ARD und ZDF hoffen weiter darauf, die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland übertragen zu dürfen. "Wir sind weiterhin bereit, zu wirtschaftlich und programmlich akzeptablen Bedingungen Übertragungsrechte am Turnier zu erwerben, um der EM 2024 ihrer gesellschaftlichen Bedeutung entsprechend die größtmögliche Verbreitung in Deutschland zu geben", sagte der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm am Mittwoch.

Nike kündigt Chefwechsel an - Ex-Ebay-Chef übernimmt Spitzenjob
Bei Nike naht das Ende einer Ära: Der langjährige Vorstandschef Mark Parker hat seinen Rücktritt angekündigt. Am 13. Januar 2020 wird der 64-Jährige den Spitzenposten räumen, wie das mit adidas rivalisierende Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Zum Nachfolger wurde John Donahoe auserkoren, der derzeit das Software-Unternehmen ServiceNow führt und früher unter anderem jahrelang Chef der Online-Handelsplattform eBay war. Donahoe sitzt bereits seit 2014 in Nikes Verwaltungsrat.

KWS Saat will Wachstum mit Gemüsesegment antreiben
Nach Zuwächsen dank guter Geschäfte mit Getreide- und Maissaat will KWS im neuen Geschäftsjahr noch einen Zahn zulegen. Dabei baut das Unternehmen vor allem auf das Gemüsesaatgutgeschäft von Pop Vriend Seeds. Der SDax-Konzern hatte die Niederländer im Juni übernommen. Auch das Maissaatgutgeschäft soll weiter wachsen. Die Anleger freut es: Die Aktien legten am Mittwoch im frühen Handel um 2,6 Prozent zu.

Carl Zeiss Meditec rudert bei Gewinnzahlen etwas zurück - Aktie unter Druck
Der Medizintechnik-Konzern Carl Zeiss Meditec hat im Geschäftsjahr 2018/2019 im laufenden Geschäft doch nicht ganz so gut verdient wie zunächst gedacht. Der operative Gewinn (Ebit) liege voraussichtlich bei etwa 264 Millionen Euro, teilte das im MDAX gelistete Unternehmen am Mittwoch in Jena mit. Dies entspreche bei einem Umsatz von 1,46 Milliarden Euro einer Ebit-Marge von 18,1 Prozent. Anfang Oktober hatte Carl Zeiss Meditec auf Basis vorläufiger Zahlen eine Marge von 18,5 Prozent in Aussicht gestellt.

Ex-SAP-Chef McDermott heuert bei US-Software-Firma an
Der erst kürzlich überraschend als Chef beim Dax-Konzern (DAX 30) SAP (SAP SE) zurückgetretene Top-Manager Bill McDermott hat einen neuen Job in den USA. Die kalifornische Software-Firma ServiceNow stellte McDermott am Dienstag nach US-Börsenschluss als neuen Vorstandschef und Verwaltungsratsmitglied vor. Der US-Amerikaner soll Ende 2019 anfangen. Er übernimmt den Spitzenposten von John Donahoe, der als neuer Vorstandschef zum Sportartikelriesen Nike wechselt.

US-Chipkonzern Texas Instruments schockiert mit Ausblick
Texas Instruments hat am Dienstag Experten mit Aussagen zum laufenden Quartal entsetzt. Der Aktienkurs sackte im nachbörslichen Handel in einer ersten Reaktion um neun Prozent ab. Der US-Chipkonzern rechnet laut Mitteilung mit einem Umsatz von 3,07 bis 3,33 Milliarden US-Dollar und einem Gewinn je Aktie von 0,91 bis 1,09 Dollar. Analysten hatten bisher 3,59 Milliarden Dollar beziehungsweise 1,28 Dollar erwartet. Auch die Kurse anderer Branchenvertreter gerieten nach diesen Neuigkeiten unter Druck.

rtr/dpa-AFX/fp