Zuletzt verlor der Leitindex knapp 3 Prozent auf 10 328 Zähler. Er lotete damit erneut den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren aus. "Jetzt liegt die runde 10 000er Marke näher als der Widerstand bei 11 000 Punkten", sagte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets.

Der EuroStoxx 50 sank derweil um knapp 2 Prozent auf 2919 Punkte. Der Eurozone-Leitindex war in der vergangenen Woche erstmals seit gut zwei Jahren unter die psychologisch wichtige Marke von 3000 Zählern gefallen - und hat die Verluste seitdem noch ausgeweitet

Den US-Börsen droht der schwärzeste Dezember seit 1931. Vor allem die Furcht vor einer Wirtschaftskrise in Folge des Handelsstreits mit China drückt auf die Stimmung. Zudem sorgte die Arbeitspause in einigen Behörden wegen des Streits über die von US-Präsident Donald Trump angestrebte Grenzmauer zu Mexiko für Verunsicherung. Seit Anfang Dezember verlor der Dow Jones mehr als zehn Prozent an Wert. Der Dax büßte im gleichen Zeitraum 5,5 Prozent ein. Er steht auf Jahressicht mit einem Minus von bisher rund 19 Prozent aber deutlich schlechter da als der Dow Jones, der siebeneinhalb Prozent verlor.

Während des sogenannten "Shutdowns" in den USA will das Handelsministerium keine Konjunkturdaten veröffentlichen, wie das "Wall Street Journal" berichtete. Betroffen sind etwa Daten zum Bruttoinlandsprodukt, zur Inflation und zum Handel. Das Arbeitsministerium will dem Blatt zufolge dagegen Daten zur Beschäftigung veröffentlichen.

DEUTSCHE BANK-AKTIE RUTSCHT AUF REKORDTIEF



Beim allgemeinen Ausverkauf im Dax kommen auch die Aktien der Deutschen Bank nicht ungeschoren davon: Sie fallen um 3,4 Prozent auf 6,80 Euro und notieren damit so niedrig wie noch nie. Mit einem Abschlag von 57 Prozent haben sie im Gesamtjahr so viel verloren wie keine andere Aktie im Dax

Unter den größten Verlierern an der deutschen Börse waren die Versorger RWE und E.ON mit Abschlägen von 4,6 und 3,6 Prozent. Beide zählen im Jahresverlauf zu den Aktien mit der besten Kursentwicklung im Dax. RWE haben rund zwölf Prozent gewonnen, während das Minus von E.ON mit knapp sechs Prozent unterdurchschnittlich ausfällt.

Die ebenfalls im Dax notierten Papiere des Pharmakonzerns Merck büßten vier Prozent ein. Merck stellte eine Medikamentenstudie für das Mittel Bavencio zur Behandlung von Eierstock-Krebs ein, weil sie nicht das erhoffte Ergebnis gebracht hatte. Auch hier machten Anleger zudem Kasse: Die Aktien haben ihr Schlussniveau von 2017 in etwa behauptet.

Wegen der Furcht vor einer Konjunkturabkühlung und gleichzeitig eines Überangebots an Rohöl gaben die Ölpreise deutlich nach. Die Nordseesorte Brent verbilligte sich um rund drei Prozent auf 52,80 Dollar je Barrel (159 Liter).

rtr