Mit dieser Punktzahl bewegt sich der deutsche Leitindex nun wieder auf dem Niveau von Ende September. Anleger setzten wieder verstärkt auf einen Deal im Ringen um ein weiteres US-Konjunkturpaket. "US-Präsident Donald Trump hat sich in den Wahlumfragen bislang nicht gerade gut geschlagen", merkte Analyst David Madden vom Handelshaus CMC Markets an. Das könne die Republikaner dazu bewegen, den Demokraten Zugeständnisse beim Aushandeln weiterer Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft zu machen.

Weiterhin im Fokus der Anleger: der Gesundheitszustand Trumps. Nach einer dreitägigen Krankenhaus-Behandlung gab sich der amerikanische Präsident bei seiner Rückkehr ins Weiße Haus betont selbstbewusst. Knapp einen Monat vor der Präsidentschaftswahl inszenierte der 74-Jährige seine Ankunft am Montagabend (Ortszeit) als Demonstration der Stärke: Er stieg die Treppe zum Balkon auf der Südseite seiner Residenz hoch, nahm dort die Gesichtsmaske ab und salutierte dem Piloten seines abfliegenden Hubschraubers.

Gewinner im deutschen Leitindex war am Dienstag die Deutsche Bank-Aktie mit einem Plus von mehr als 5,7 Prozent.Der Chef Christian Sewing hält derweil angesichts der diskutierten Übernahmewelle in der Branche eine Fusion oder den Zukauf eines anderen Geldhauses für denkbar. Das gab der Geldhaus-Aktie Auftrieb.

Schlusslicht im DAX war die Vonovia-Aktie mit einem Abschlag von mehr als 0,8 Prozent.

Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war


Deutsche Bank hält Fusionen bald für denkbar - Investmentbank läuft gut
Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hält angesichts der diskutierten Übernahmewelle in der Branche eine Fusion oder den Zukauf eines anderen Geldhauses bald für denkbar. Derzeit konzentriere sich das größte deutsche Kreditinstitut aber noch auf die Umsetzung seines Umbauplans, sagte der Manager in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit dem Sender Bloomberg TV. Der Hauptteil des Umbaus solle in den kommenden drei Monaten abgeschlossen sein.

Anleger vorerst zufrieden mit Spartenverkauf durch K+S
Die Aktionäre des Düngerkonzerns K+S setzen angesichts des milliardenschweren Verkaufs des amerikanischen Salzgeschäfts auf wieder bessere Zeiten. Die Aktien knüpften am Dienstag mit einem Plus von mehr als zwei Prozent auf 7,14 Euro an ihren Sprung vom Vortag an. Da hatten sie um rund 14 Prozent zugelegt, nachdem K+S von fortgeschrittenen Verkaufsverhandlungen berichtet und einen überraschend hohen Preis in Aussicht gestellt hatte. Am späten Montagabend wurde die seit dem Frühjahr geplante Veräußerung des Geschäftsbereichs, der mit 3,2 Milliarden US-Dollar (2,7 Mrd Euro) bewertet wird, schließlich offiziell.

China-Geschäft beschert Daimler Quartalsplus bei den Autoverkäufen
Dank guter Geschäfte in China verkauft der Autokonzern Daimler inzwischen wieder mehr seiner Pkw als noch zu Beginn der Corona-Pandemie. Im dritten Quartal veräußerte das Stuttgarter Unternehmen 625 675 Autos der Marken Mercedes-Benz und Smart - das waren sogar 1,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum zwischen Juli und September. Über das ganze Jahr hinweg beträgt das Minus bei den Pkw-Verkäufen allerdings noch immer satte 13,4 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag weiter mitteilte.

Daimler will führender E-Autobauer werden - Zweistellige Marge im Blick
Der unter Druck stehende Autokonzern Daimler soll in den kommenden Jahren zum weltweit führenden Elektro-Autobauer werden. Man strebe "die führende Position" bei Elektroantrieben und Fahrzeug-Software an, teilte der Konzern am Dienstag bei einer digitalen Investorenkonferenz in Stuttgart mit. In diesem Zuge kündigte das Stuttgarter Unternehmen neue Elektrofahrzeuge an. Zugleich will Daimler die Fixkosten bei Mercedes-Benz - etwa durch Einsparungen beim Personal - im Vergleich zu 2019 um 20 Prozent drücken. Obendrein sollen bis zum Jahr 2025 auch die Forschungs- und Entwicklungsausgaben deutlich sinken.

Zulassungsprozess für Biontechs Corona-Impfstoff startet - Kurssprung
Das Mainzer Unternehmen Biontech kommt der möglichen Marktzulassung seines Impfstoffkandidaten einen Schritt näher: Die europäische Arzneimittelbehörde EMA bestätigte am Dienstag in Amsterdam, dass der Wirkstoff BNT162b2 in dem sogenannten Rolling-Review-Verfahren geprüft werde. Das Verfahren sei eingeleitet worden. Zuvor hatten Biontech und das Pharma-Unternehmen Pfizer, das die Entwicklung unterstützt, das Prüfverfahren angekündigt. Die Biontech-Aktie legte im vorbörslichen US-Handel um fast 10 Prozent zu. Am Vortag war ihr Kurs bereits um 9,5 Prozent nach oben gesprungen.

Erneut großer Auftrag für Nordex in den USA - Aktie steigt vorbörslich
Der Windanlagenhersteller Nordex hat erneut einen Großauftrag in den USA erhalten. Wie der SDax-Konzern am Dienstag in Hamburg mitteilte, geht es um eine Gesamtkapazität von etwa 297 Megawatt. 62 Turbinen sollen demnach für einen Windpark im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten geliefert werden. Mit dem Bau soll im Frühjahr 2021 begonnen werden. Damit setzt sich die Erholung der Auftragslage fort, nachdem diese im zweiten Quartal stark unter der Corona-Krise gelitten hatte. Für die Nordex-Aktien zeichneten sich am Morgen im vorbörslichen Handel Kursgewinne ab.

Pariser Regierung ruft Suez und Veolia im Übernahmekampf zu Gesprächen auf
Im erbitterten Übernahmekampf zwischen den Abfallentsorgern Suez und Veolia ruft die französische Regierung zu Gesprächen auf. "Es muss eine gütliche Einigung zwischen Suez und Veolia geben", forderte Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire am Dienstag im Nachrichtensender Franceinfo. Feindliche Übernahmeangebote gehörten zu einem "überholten Kapitalismus", sagte der mächtige Ressortchef.

Software AG Opfer eines 'Malware'-Angriffs - Kunden nicht betroffen
Die Software AG ist Opfer eines sogenannten Malware-Angriffs geworden. Während die Dienstleistungen für die Kunden davon unberührt seien, habe das Unternehmen die internen Systeme kontrolliert heruntergefahren, hieß es in einer am Montagabend in Darmstadt veröffentlichten Mitteilung. Die Software AG sei dabei, Systeme und Daten wiederherzustellen, um den ordnungsgemäßen Betrieb wieder aufzunehmen. Allerdings seien die Helpdesk-Dienste und die interne Kommunikation noch betroffen.

Cisco in Patentstreit zu Zahlung von 1,9 Milliarden Dollar verurteilt
Der Netzwerk-Spezialist Cisco ist in einem Patent-Rechtsstreit zu einer Zahlung von insgesamt über 1,9 Milliarden Dollar (1,6 Mrd Euro) verurteilt worden. Der zuständige US-Richter Henry Morgan entschied am Montag in Norfolk, dass das Unternehmen die Rechte des klagenden Kontrahenten Centripetal Network auf "vorsätzliche und ungeheuerliche" Weise verletzt habe.

Immobilienverwalter Corestate Capital bekommt neuen Unternehmenschef
Beim Immobilienverwalter Corestate Capital gibt es einen Führungswechsel. Der Aufsichtsrat habe Klaus Schmitt mit Wirkung ab Anfang 2021 zum neuen Vorstandsvorsitzenden für drei Jahre bestellt, teilte das SDax-Unternehmen am Dienstag in Luxemburg mit. Der derzeitige Unternehmenschef Lars Schnidrig werde Corestate auf eigenen Wunsch Ende des Jahres verlassen. Zudem soll der Vorstand von derzeit zwei auf vier Mitglieder vergrößern werden.

Merck KGaA verkauft Lizenz für Osteoarthrose-Medikament an Novartis
Der Pharmakonzern Merck KGaA hat für 50 Millionen Euro die Rechte für ein Medikament zur Behandlung von Osteoarthrose an Novartis verkauft. Zusätzlich zur Einstandszahlung erhalte das Darmstädter Unternehmen potenziell weitere 400 Millionen Euro beim Erreichen bestimmter kommerzieller und Entwicklungsfortschritte, teilte Merck am Dienstag mit. Novartis übernehme damit die volle Verantwortung für die Entwicklung und Vermarktung von M6495. Das Medikament steht den Angaben nach für die Phase II in der Medikamentenerprobung bereit. Erst nach einer erfolgreichen Absolvierung der Phase III an vielen erkrankten Menschen dürfte das Medikament dann zugelassen werden. Die Merck-Aktie reagierte zunächst nicht.

rtr/dpa-AFX/ak