Nach den am Dienstag markierten Rekordständen von S&P 500 und Nasdaq 100 zog nun auch der dritte wichtige Leitindex in den USA nach: Der Dow Jones notierte erstmalig über der 20.000er-Marke und setzt damit seine spektakuläre Rally fort, die sich bereits mit dem Ausbruch über 18.000 Punkte aus markttechnischer Sicht ankündigte. Doch wie weit kann es nun gehen? Hier hilft der Blick auf historische Übertreibungen nach oben - gemessen beispielsweise am prozentualen Abstand zum 200-Tage-Durchschnittskurs des Marktes. Es zeigt sich, dass der Dow um zehn bis zwölf Prozent von diesem viel beachteten Mittelwert (violett) nach Norden abweichen kann, bevor es zu einer grösseren Korrektur von bis zu einem Zehntel des Indexwerts kommt (rot punktierte, horizontale Linie).
Aktuell notiert der Dow bereits gut acht Prozent oberhalb seines Durchschnittskurses, bleiben also noch zwei bis vier Prozent restlicher Spielraum nach oben. An dem überschaubaren Potenzial zeigt sich, dass die Rally nicht mehr ganz frisch ist - immerhin läuft sie bereits seit Anfang 2016, damals startete der Markt um 15.400. Doch warum ist dies für den DAX so wichtig? In der gestrigen Analyse zeigten wir, dass die beiden Indizes einen hohen Gleichlauf (Korrelation) aufweisen. Daher sollten Anleger auch für eine DAX-Prognose wissen, wann die US-Märkte überhitzen. Die gute Nachricht: Beim S&P 500 und beim Nasdaq 100 ist noch etwas mehr Luft als beim Dow, dort sind noch bis zu sechs Prozent Abweichung vom Mittelwert möglich.
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Dem entgegen zu halten ist jedoch, dass der DAX Kursanstiege an der Wall Street zuletzt nur noch unterproportional mit vollzogen hat. Immerhin stimmte aber die Richtung extrem häufig mit dem Trend jenseits des Atlantiks überein, so dass auch hierzulande nun wieder eine verstärkte Nachfrage wahrscheinlicher wird. Vier bis sechs Prozent Plus - wie sie im Idealfall für die US-Märkte vorstellbar sind - wären für den DAX im Zuge der nun laufenden US-Aufwärtswelle bereits eine ambitionierte Prognose.
Das bisherige Allzeithoch bei 12.390 erscheint somit zunächst als maximal realisierbares Ziel für eine kurz- bis mittelfristige Rally, bevor auch der DAX in eine starke Überhitzung steuern würde. Dort hätte der Markt auch den oberen Rand des Aufwärtstrendkanals erreicht, wenn die Rally noch bis März andauert (grüne Linien im Tageschart). Aktuell liegt die Nordgrenze des derzeitigen Kurskorridors sogar noch bei rund 12.050 Punkten (rote Kreismarkierungen).
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Fazit
Schon kleinere Kursanstiege lassen sich jedoch mit passenden Hebelprodukten (siehe Tabelle unter der Analyse) in respektable Profite verwandeln. Hier hilft die Perspektive des 1-Stunden-Charts: Am Mittwoch hat der Markt den Widerstand um 11.605/11.635 übersprungen und ist damit aus der Seitwärtsbewegung der Vorwochen nach oben ausgebrochen. Die nächste Etappe dürfte nun auch aus dieser Perspektive zumindest bis in den oberen Bereich unseres aus statistischen Schwankungen abgeleiteten Prognose-Korridors (grau) bei aktuell 11.900/12.000 reichen - Tendenz steigend.
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
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Widerstand 2 | 12.390 | Rekordhoch | schwach |
Widerstand 1 | 11.900/12.000 | Prognose-Korridor | mittel |
Unterstützung 1 | 11.605/11.635 | horizontal | mittel |
Unterstützung 2 | 11.385/11.400 | horizontal | mittel |
Trading-Ideen
Trading-Ideen | |
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Spekulation auf steigende Kurse | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | HU7VW1 |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 30.06.2017 |
Basispreis | 10.425 |
Knock-Out-Schwelle | 10.425 |
Hebel | 8,3 |
Kurs in EUR | 14,33 |
Spekulationauf fallende Kurse | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU7U7N |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 30.06.2017 |
Basispreis | 12.675 |
Knock-Out-Schwelle | 12.675 |
Hebel | 14,5 |
Kurs in EUR | 8,17 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des Index Radar Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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