Diese Woche gibt es neue Zins-Entscheide von der amerikanischen Notenbank Fed und von der Europäischen Zentralbank EZB. Doch davor steigt der DAX an der Börse heute deutlich und die Aktien von adidas, Vonovia und Rheinmetall befinden sich im Fokus.

Zum Auftakt einer Woche mit Zinsentscheiden der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank haben sich Anleger ein Herz gefasst und bei Aktien zugegriffen. DAX und EuroStoxx50 stiegen am Montag um jeweils knapp ein Prozent auf 16.052 beziehungsweise 4318 Punkte. 

Und auch US-Anleger treiben den Aufwärtstrend an der Wall Street zum Wochenstart weiter voran. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 stiegen jeweils leicht auf 33.940 beziehungsweise 4312 Punkte. Mit einem Plus von 0,5 Prozent auf 13.329 Zählern fiel der Zuwachs beim technologielastigen Index Nasdaq am stärksten aus.

Investoren zeigten sich vor den am Dienstag anstehenden US-Inflationszahlen optimistisch. Börsianer rechneten damit, dass sich die Inflation im Mai leicht abgekühlt hat und die US-Notenbank Fed die Zinssätze am Mittwoch in der Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent belässt.

"Der Markt geht mehrheitlich davon aus, dass die Fed die Leitzinsen nicht erhöhen wird", sagte Analyst Konstantin Oldenburger vom Online-Broker CMC Markets. Maßgeblichen Einfluss auf den Fed-Entscheid am Mittwoch werden Börsianern zufolge die am Dienstag erwarteten US-Inflationsdaten haben. "Die Inflation bewegt sich in Europa wirklich in die richtige Richtung und alle hoffen, dass sich dies morgen auch in den USA bestätigt", sagte Samy Chaar, Chefökonom bei Lombard Odier. Im Vorfeld wagten Anleger keine großen Schritte.

Nach dem US-Zinsentscheid folgt die Europäische Zentralbank am Donnerstag. Nachdem die EZB mit Blick auf die durch die Energiekrise ausgelöste Rezessionsgefahr in Europa zunächst vorsichtig aufgetreten sei, habe die EZB in den letzten drei Monaten an Schwung gewonnen, sagte Daniela Hathorn, Marktanalystin bei Capital.com. Im Gegensatz zur US-Notenbank wird von der EZB eine weitere Zinserhöhung um einen Viertel-Prozentpunkt erwartet. Vor diesem Hintergrund zog der EuroEUR= am Montag um bis zu 0,4 Prozent auf 1,0790 Dollar an.

Diese Aktien und der Ölpreis sind im Fokus

Bei den deutschen Aktienwerten zog Adidas mit einem Kursplus von rund fünf Prozent auf 168 Euro an die Dax-Spitze. Der Sportartikel-Hersteller profitierte von einer Hochstufung der Bank Bernstein, die den Titel auf "outperform" von "market perform" setzten und das Kursziel auf 190 von 155 Euro anhoben. Der Wechsel des von Adidas gesponserten Fußballers Lionel Messi zu Inter Miami dürfte das Interesse an der Marke in den USA steigern, konstatierten die Analysten. Positiv werteten sie zudem Fortschritte im wichtigen chinesischen Markt.

Mit einem Kursplus von mehr als drei Prozent gehörte auch Rheinmetall zu den Favoriten. Vorstandschef Armin Papperger hatte dank glänzender Geschäftsaussichten in einem Interview einen Börsenwert von 17 Milliarden Euro als realistisch bezeichnet. Derzeit liegt die Marktkapitalisierung des Rüstungskonzerns und Autozulieferers bei etwa 10,7 Milliarden Euro.

Dagegen ließ der angekündigte Abgang von Firmenchef Steve Collar in Paris die Titel des Satellitenbetreibers SES um rund 13 Prozent abstürzen. Angesichts des im Juni erwarteten Starts des Satellitensystems mPower sowie der im März bestätigten Fusionsgespräche mit dem US-Rivalen Intelsat sei diese Nachricht enttäuschend für die Märkte, konstatierten die Analysten der Deutschen Bank.Abwärts ging es dagegen mit dem Ölpreis. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 2,4 Prozent auf 73,05 Dollar je Barrel (159 Liter). Wegen der zuletzt enttäuschenden Konjunkturdaten aus China befürchteten Anleger mehrheitlich eine sinkende Nachfrage, sagte ein Börsianer. Die geplanten Kürzungen der Fördermengen durch die großen Öl-Exportländer spielten derzeit nur eine untergeordnete Rolle.

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Montag

Am Montagnachmittag befinden sich die Aktien von adidas mit plus 5,14 Prozent an der Spitze des DAX. Dahinter folgen die Papiere von Sartorius mit plus 2,53 Prozent und von Rheinmetall mit sogar plus 3,49 Prozent.

Auf der anderen Seite des DAX verlieren die Titel von Vonovia mit minus 0,91 Prozent am meisten, gefolgt von Fresenius mit minus 0,77 Prozent und Symrise mit minus 0,74 Prozent.

(Mit Material von Reuters)