Der Dax baute am Freitagnachmittag sein Plus weiter aus. Seit letztem Freitag liegt der deutsche Leitindex nun mehr als ein halbes Prozent vorne. Eine Mischung aus guten Bilanzen, nachlassender Zinsangst, dem schwachen Euro und geopolitischer Erleichterung trieb den Markt nach oben. Gesunkene Renditen bei US-Anleihen förderten die Aktienattraktivität zusätzlich.
Positiv wurde auch das erste Gipfeltreffen zwischen Süd- und Nordkorea gesehen. Beide Länder wollen Gespräche über eine formelle Beendigung des Krieges aufnehmen und atomar abrüsten.
Auch an der Wall Street starten die US-Börsen gestärkt in den Handel. Die starken Geschäftszahlen von Großkonzernen wie Amazon oder Facebook gaben Aufwind. Der weltgrößte Online-Händler Amazon verdoppelte überraschend seinen Gewinn auf 1,63 Milliarden Euro. Ursachen dafür waren die höheren Gebühren für Prime Mitglieder und ein gutes Cloud-Geschäft. Die Aktie des Unternehmens stieg um zweitweise vier Prozent. Zur Stunde notiert der US-Leitindex Dow Jones mit 0,1 Prozent im Minus bei 24.300,68 Punkten.
Auf Unternehmensseite ging die Berichtssaison in die nächste Runde.
Das im Dax gelistete Unternehmen Daimler berichtete von seinem ersten Quartal. Trotz guter Zahlen, schaffte es die Aktie nicht wirklich vom Fleck und notiert mit 0,2 Prozent im Plus.
Aktien der Deutschen Telekom kletterten am Freitag um zeitweise zwei Prozent nach oben. Grund waren die Spekulationen über einen erneuten Zusammenschlussversuch zwischen der Tochter T-Mobile US und dem Rivalen Sprint.
Den Dividendenabschlag bei RWE außen vor gelassen, war Dax-Schlusslicht am Freitag die Aktie der Deutschen Bank. Sie notierte um mehr als vier Prozent schwächer. Bei dem Konzern schauen die Anleger weiterhin skeptisch auf den Strategiewechsel unter dem neuen Chef Christian Sewing.
Am Devisenmarkt büßte der Eurokurs weiter ein. Zum Wochenschluss notierte der Euro unter der Marke von 1,21 US-Dollar. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,2075 US-Dollar (Donnerstag: 1,2168 Dollar).