Aufatmen bei Amazon und Tausenden Drittanbietern der Onlineplattform. Der Einzelhandel zählt sicherlich zu den größten Gewinnern der vorläufigen Einigung im Zollstreit zwischen den USA und China.

Aktie knackt wichtigen 200-Tage-Durchschnitt

Wenngleich diese Vereinbarung zunächst nur für 90 Tage gilt, schürt sie doch die Hoffnung auf eine nachhaltige Lösung. Schließlich ist ein Großteil der Kunden preissensibel. Dies gilt insbesondere in Phasen wie diesen, in denen die Verbraucherstimmung eher gedämpft ist. Dies gilt sowohl für weite Teile Europas als auch für die USA. In Nordamerika generiert der Onlinehändler rund 60 Prozent des globalen Umsatzes.
Im Vorfeld der Zollstreiteinigung haben eine Vielzahl von Drittanbietern bereits angekündigt, nicht an Prime-Days-Aktionen teilzunehmen. Die potenziellen Mehrkosten durch Strafzölle verteuern den Einkauf und wer über die Plattform von Amazon Waren verkaufen will, zahlt, je nach Arrangement, bis zu 45 Prozent des Verkaufserlöses an Amazon. Mit den deutlich abgesenkten Zöllen, dürfte sich die Rechnung sowohl für Amazon als auch für die Drittanbieter wieder lohnen. 
Damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Amazon nach einem überraschend starken ersten Quartal im zweiten Viertel das obere der eigenen Prognosen trifft oder gar übertrifft. Die ersten drei Monate des Jahres zeigten, dass vor allem das durch KI-Funktionen gestützte Cloud-Geschäft weiter zweistellig wächst. "Vor dieser KI-Generation dachten wir, AWS hätte die Chance, letztendlich ein Geschäft mit einem Umsatz von mehreren hundert Milliarden Dollar zu werden. Jetzt denken wir, es könnte noch größer sein," sagte Konzernchef Andy Jassy bei der Vorlage der Geschäftszahlen.
Gestern schob sich die Aktie bei 186,50 Euro über die 200-Tage-Durchschnittslinie. Die kurzfristigen MACD- und RSI-Indikatoren sind aufwärtsgerichtet. Bei 190 Euro findet die Aktie noch eine kleine Hürde. Gelingt der Ausbruch über diese Marke eröffnet sich weiters Aufwärtspotenzial bis zum Allzeithoch von 233,60 Euro. Unterstützung findet die Aktie zwischen 145 Euro und 160 Euro.

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