* BAYERN/WAHL: Debakel für CSU und SPD: Bei der Landtagswahl in Bayern mussten die beiden Berliner Regierungsparteien prozentual zweistellige Verluste hinnehmen. Die Christsozialen fuhren ihr schlechtestes Ergebnis seit 1950 ein, die Sozialdemokraten rangieren nur noch im einstelligen Bereich. Zweitstärkste Kraft im Landtag sind die Grünen. Ministerpräsident und CSU-Spitzenkandidat Söder strebt eine "bürgerliche Koalition" mit den Freien Wählern an. Das Ergebnis wirft auch neue Schatten auf die Koalition im Bund.

* BREXIT: Die Verhandlungen über den Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union entwickeln sich zur Zitterpartie. Ein eilig angesetztes Treffen zwischen EU-Chefunterhändler Barnier und dem britischen Verhandlungsführer Raab brachte keinen Durchbruch. Trotz intensiver Gespräche seien einige Schlüsselthemen wie die Vermeidung einer harten Grenze zwischen Irland und Nordirland offengeblieben, sagte Barnier in Brüssel. Der Verhandlungsstand ist laut EU-Diplomaten noch nicht so weit fortgeschritten, als dass die EU-Staats- und Regierungschefs auf dem Gipfel diese Woche wie geplant zustimmen könnten.

* ITALIEN/SCHULDEN: Im Streit über Italiens Schuldenpolitik beginnen die Wochen der Wahrheit. Am heutigen Montag muss die neue Regierung in Rom ihren Haushaltsentwurf der EU-Kommission vorlegen. Angesichts der Unruhe an den Finanzmärkten warnte EZB-Chef Draghi das Bündnis aus populistischer 5-Sterne-Bewegung und rechter Lega davor, weiteres Öl ins Feuer zu gießen. Aus der Koalition kam die Forderung zurück, Draghi selbst möge sich zurückhalten.

* SIEMENS will mit der Stärkung von Schlüsseltechnologien seine Marktposition sichern. "Bei der Verbindung der realen mit der digitalen Welt sind wir heute die klare Nummer 1", sagte Vorstandschef Kaeser der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag". "Wir dürfen uns aber darauf nicht ausruhen, sondern müssen weitergehen und künftige Trends antizipieren." * AUTOBRANCHE: Aktionärsschützer der DSW haben die Automobilhersteller vor einer freiwilligen Umrüstung von Diesel-Fahrzeugen auf eigene Kosten gewarnt. "Milliardenaufwendungen für freiwillige Nachrüstungen wären ein Problem für die Aktionäre. Sie würden sicher Schadensersatzforderungen auslösen", sagte Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), der "WamS".

* Die AAREAL BANK hat ihre Jahresziele bekräftigt. "Das Jahr war herausfordernd, mit teilweise starken Schwankungen im Neugeschäft", sagte Vorstandschef Merkens der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag". "Wir rechnen aber alles in allem mit einem guten und starken zweiten Halbjahr, so dass wir eher am oberen Ende des für 2018 gesteckten Ziels von sieben bis acht Milliarden Euro Neugeschäft herauskommen dürften."

* PROSIEBENSAT.1-Chef Conze will den Börsenwert des Medienkonzerns in drei bis fünf Jahren verdoppeln. Schon heute hält er das Unternehmen für unterschätzt. "Unser Fernsehgeschäft ist eigentlich um 50 Prozent wertvoller", sagte Conze der "FAS".

* CECONOMY: Nach den schwächelnden Geschäften von Media Markt und Saturn tauscht die Elektronikhandelsholding ihre Führung aus. Vorstandschef Pieter Haas gebe mit sofortiger Wirkung seinen Posten auf, teilte der Konzern mit. Darauf hätten sich Haas und der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung geeinigt.

* LEBENSVERSICHERER: Der Grünen-Finanzexperte Schick erwartet finanzielle Schieflagen von Lebensversicherern in Deutschland infolge der anhaltenden Niedrigzinsphase. Einige Unternehmen dürften die Branchen-Auffanggesellschaft Protektor in Anspruch nehmen müssen, sagte Schick dem "Mannheimer Morgen".