* EU/KLIMA - Die EU-Kommission legt heute ein umfassendes Paket zum klimafreundlichen Umbau der Gemeinschaft mit einer Reihe verschärfter und neuer Instrumente vor. Das Konzept "Fit for 55" wird unter anderem einen europaweiten CO2-Preis auf Sprit, Heizöl und Gas vorsehen, wie er in Deutschland in diesem Jahr eingeführt wurde. Die Industrie und der Energiesektor werden mit weniger CO2-Verschmutzungsrechten auskommen müssen. "Fit for 55" soll zunächst sicher stellen, dass das neue EU-Klimaziel einer Treibhausgas-Reduktion von 55 Prozent gegenüber 1990 bis 2030 erreicht wird. Bis 2050 soll dann praktisch gar kein CO2 mehr in die Atmosphäre entweichen. Die Vorschläge der Kommission müssen von den Mitgliedsstaaten und vom EU-Parlament gebilligt werden, Es wird mit Diskussionen gerechnet, die weit über ein Jahr dauern können.

* EU/AUTOS - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen strebt das Aus für herkömmliche Benzin- und Dieselautos an. In den vergangenen Wochen hätten zwar etwa ein Dutzend Hersteller in der EU angekündigt, zwischen 2028 und 2035 auf emissionsfreie Produktion umzusteigen, sagte von der Leyen der "Süddeutschen Zeitung". "Wir werden dennoch einen zeitlichen Rahmen vorgeben, bis zu dem alle Autos emissionsfrei sein müssen. Sonst fehlt Planungssicherheit und wir werden die Klimaneutralität bis 2050 nicht erreichen." Wie die Produktion verändert werde, bleibe den Autobauern selbst überlassen.

* Die Europäische Zentralbank (EZB) will heute eine wichtige Weiche für die mögliche Einführung eines digitalen Euro stellen. Die Währungshüter wollen entscheiden, ob sie für ein entsprechendes Projekt grünes Licht geben. Derzeit prüfen Notenbanken rund um den Globus die Einführung digitaler Versionen ihrer Währungen. Treibende Kraft ist die zunehmende Digitalisierung des Zahlungsverkehrs in allen Lebensbereichen. Bei den Überlegungen spielt auch drohende Konkurrenz durch Cyberwährungen internationaler Technologiekonzerne eine Rolle.

* VOLKSWAGEN - Wegen eines Feuers hat der Autobauer die Produktion in seinem US-Werk Chattanooga gestoppt. Bei dem Brand sei niemand schwer verletzt worden, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Die Brandursache im US-Werk im Bundesstaat Tennessee werde untersucht, die Produktion solle bereits heute wieder aufgenommen werden.

* HUGO BOSS - Der Modehändler traut sich angesichts einer Erholung seines globalen Geschäfts wieder eine Prognose zu. Das Unternehmen geht davon aus, den Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2021 um währungsbereinigt 30 Prozent bis 35 Prozent steigern zu können (2020: 1,946 Milliarden Euro). Dabei werde erwartet, dass alle Regionen zum Wachstum beitragen dürften. Darüber hinaus prognostizierte das Unternehmen, dass sich das operative Ergebnis (Ebit) auf 125 Millionen Euro bis 175 Millionen Euro belaufen wird nach einem Minus von 236 Millionen Euro im Vorjahr.

* CELLNEX - Die britische Wettbewerbsbehörde CMA sieht die geplante Übernahme von 24.600 europäischen Funkmasten der Hongkonger CK Hutchison durch die spanische Cellnex kritisch. Der zehn Milliarden Euro schwere Deal könnte zu höheren Preisen oder schlechteren Dienstleistungen für Netzbetreiber führen, monierte die CMA. Cellnex und CK hätten nun fünf Arbeitstage Zeit, um die Bedenken auszuräumen.

* AMERICAN AIRLINES - Die US-Fluggesellschaft hat im Zuge der Erholung der Luftbranche von der Corona-Pandemie ihren Verlust deutlich verringert. Für das zweiten Quartal geht das Unternehmen von einem Minus von 1,1 Milliarden Dollar bis 1,2 Milliarden Dollar ohne Sonderposten aus. Im gleichen Vorjahreszeitraum hatte American Airlines noch einen Verlust von 2,07 Milliarden Dollar verbucht. Die Fluggsellschaft erwartet zudem, das zweite Quartal mit einer verfügbaren Gesamtliquidität von rund 21,3 Milliarden Dollar abschließen zu können.

* ITALIEN untersagt großen Kreuzfahrtschiffen die Einfahrt nach Venedig. Das Verbot soll zum Schutz der Lagunenstadt ab dem 1. August gelten, wie Kultusminister Dario Franceschini nach einer Kabinettssitzung mitteilte. Zuvor hatte die Unesco italienischen Regierungskreisen zufolge damit gedroht, das Weltkulturerbe Venedig wegen des fehlenden Einlaufverbots auf eine schwarze Liste zu setzen.

* DEUTSCHLAND/STEUERN - Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder pocht auf schnelle Steuersenkungen nach der Bundestagswahl. "Steuersenkungen sind das Herzstück unserer Steuerpolitik", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". "Im gemeinsamen Wahlprogramm findet sich das eindeutig wieder." Damit widerspricht der CSU-Chef dem Kanzlerkandidaten der Union, Armin Laschet. Der CDU-Chef hatte am Sonntag gesagt, es sei nicht die Zeit für Steuerentlastungen. Söder sieht das anders. "Das Wahlprogramm gilt für die beiden Parteien." Darin stehe auch, dass die Steuererleichterungen schrittweise erfolgen sollten.

* WHO/IMPFSTOFFMIX - Die WHO rät Impfwilligen davon ab, willkürlich Corona-Impfstoffe verschiedener Hersteller zu kombinieren. "Individuen sollten nicht für sich selbst entscheiden, öffentliche Gesundheitsbehörden können, basierend auf den verfügbaren Daten", sagte Soumya Swaminathan, leitende Wissenschaftlerin der WHO. "Daten aus Mix-and-Match-Studien verschiedener Impfstoffe stehen noch aus - sowohl die Wirksamkeit als auch die Sicherheit müssen bewertet werden."

rtr