Als Dialog Semiconductor Anfang Mai einen möglichen Umsatzeinbruch für das laufende Jahr von bis zu neun Prozent verkündete, fiel die Reaktion an der Börse eindeutig aus: Die Aktie sackte um 15 Prozent ab, neue Jahrestiefs schienen nur eine Frage der Zeit zu sein. Natürlich könnten die Perspektiven besser sein, die Sättigung im Smartphone-Markt ist allerdings keine neue Tatsache. Analysten haben seit Mitte vergangenen Jahres ihre Gewinnerwartungen für das TecDAX-Unternehmen bereits deutlich reduziert. Ende 2015 lagen die 2017er-Schätzungen noch bei drei Euro Gewinn je Aktie, aktuell ist eine Stabilisierung bei rund 2,56 Euro zu sehen. Dies würde auf ein KGV von elf hinauslaufen. Die Dialog-Aktie wäre damit deutlich günstiger bewertet als im historischen Durchschnitt.

Ob die Prognosen zutreffen, hängt natürlich stark von Apple ab. Als Zulieferer ist Dialog vom Erfolg des iPhone-Herstellers abhängig, der Aktienkurs des TecDAX-Unternehmen ähnelt daher dem Kursverlauf der Papiere von Apple. Zuletzt überraschten die Amerikaner wieder auf der positiven Seite: Gerüchten zufolge wurden bei den Zulieferern TSMC und Foxconn mehr als 72 Millionen Exemplare des iPhone 7 bestellt. Analysten hatten bisher mit 65 Millionen Bestellungen gerechnet.

Aktuell steht die Aktie rund 45 Prozent unter dem im Vorjahr erreichten Hoch, ausgehend vom Jahreshoch beläuft sich der Abschlag auf 20 Prozent. Viel Negatives ist inzwischen eingepreist, eine Erholung erscheint durchaus möglich. Einige weitere Details lassen ebenfalls aufhorchen.

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Manager schlagen zu



Der Anfang Mai angekündigte Aktienrückkauf über 50 Millionen Euro zählt ebenso dazu wie die Insiderkäufe der beiden Manager Wissam Jabre und Eamonn O‘Hare in den ersten beiden Mai-Wochen über insgesamt rund 190.000 Euro. Die Kaufkurse lagen bei 26,57 Euro und 27,46 Euro und damit im Bereich einer guten Unterstützung, die bereits zum Jahreswechsel gehalten hat. Noch wäre es viel zu früh, von einem Doppel-Boden zu sprechen, die gut 15 Prozent entfernte 200-Tage-Linie bei 34 Euro sollte in einem freundlichen Umfeld aber erreichbar sein. Zudem sorgen die jüngsten Übernahmeaktivitäten der Chinesen für Fantasie. Innovative Hightech-Unternehmen sind dabei besonders interessant. Dialog musste zwar in den vergangenen Monaten einige Rückschläge verkraften, dafür ist die deutsch-britische Firma aber nun auch deutlich günstiger zu haben.



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24 Prozent Gewinn in kurzer Zeit



Es gibt somit durchaus gute Gründe, die für eine Erholung sprechen. Natürlich ist die Aktie nichts für Anleger mit schwachen Nerven. Einen guten Mix, um von den Chancen zu profitieren bei geringeren Risiken bieten Capped-Optionsscheine. Während Anleger bei Knock out Bull-Papieren nur von steigenden Kursen profitieren, legen Discount-Optionsscheine auch bei einer Seitwärtsbewegung zu. Im Gegenzug ist allerdings das Gewinnpotenzial begrenzt. Dennoch fallen die Renditen sehr attraktiv aus, wie bei der WKN PB0NAE. Notiert die Dialog-Aktie zum Bewertungstag Mitte September auf oder über dem Cap von 27 Euro, steigt der Schein um 25 Prozent. Die Gewinnschwelle liegt derzeit bei rund 26,61 Euro. Sollten die Aktien allerdings unter 25 Euro - und damit auch der erwähnten Unterstützung - notieren, verfällt der Optionsschein wertlos.

Basiswert Dialog Semiconductor
Kurs
Basiswert
29,40 EUR
Produkt Capped-Call
WKN PB0NAE
Emittent BNP Paribas
Bewertungstag 16.09.2016
Basispreis 25 EUR
Cap 27 EUR
Maximalrendite 25%
Kurs
Zertifikat
1,60 EUR
Zielkurs 2 EUR


Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen (DAF), Gastautor bei n-tv und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily.

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