So schlossen die Papiere 2,68 Prozent höher bei 13,785 Euro und waren damit Spitzenreiter im Dax , der letztlich um 1,28 Prozent fiel.

Eon leidet unter den wegbrechenden Erlösen aus fossilen Kraftwerken, es fehlen aber auch Ergebnisbeiträge aus verkauften Unternehmensteilen. Der Energiekonzern rechnet deswegen damit, dass es weiter abwärts gehen dürfte. Ein Börsianer bewertet die Gewinnprognose dennoch recht positiv: Analysten hätten im Schnitt mit einem Ertrag in der Mitte der vom Unternehmen anvisierten Spanne gerechnet.

BESSER ALS KONKURRENT RWE

Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black wies darauf hin, dass eine mögliche Eskalation der Krim-Krise und eventuelle Sanktionen gegen Russland die größten Risiken für den Gewinnausblick seien. Eon hatte 2013 stark in das Russlandgeschäft investiert. Ansonsten habe der Versorger alles in allem solide Zahlen vorgelegt. Im Gegensatz zum größten deutschen Wettbewerber RWE habe sich Eon besser entwickelt: So hatten die Düsseldorfer immerhin noch einen Gewinn erwirtschaftet, wohingegen RWE wegen Abschreibungen auf Kraftwerke einen Milliardenverlust verbucht hatte. Zudem will Eon die Dividende weniger deutlich kappen als die Essener.

Auch Händler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner sieht Eon im Vergleich zu RWE besser aufgestellt. Anders als bei dem Konkurrenzunternehmen könnten die Düsseldorfer einen Großteil des weggebrochenen Geschäfts über neue Märkte und die Fokussierung auf erneuerbare Energien wieder auffangen.

OPERATIVES ERGEBNIS ETWAS BESSER ALS GEDACHT

Nach Aussage von Michael Schäfer von der Investmentbank Equinet übertraf das operative Ergebnis die Markterwartungen etwas. Der Dividendenvorschlag hingegen habe enttäuscht. Eon will angesichts der Einbrüche nur noch 0,60 Euro je Aktie zahlen, nach 1,10 Euro im Vorjahr. Schäfer riet Anlegern, erst einmal an der Seitenlinie zu verharren. Sein Kursziel liegt unverändert bei 14,00 Euro.

Laut Analyst Heino Hammann von der NordLB lieferte der Energiekonzern die erwartet schwächeren Resultate für das vergangene Jahr. Immerhin seien erste Silberstreifen am Horizont zu erkennen. Die sich immer schneller ändernden Marktgegebenheiten wie wegbrechende Erträge aus fossilen Kraftwerken sollten die Etablierung eines neuen Geschäftsmodells beschleunigen und mittelfristig positive Auswirkungen haben.

ANALYST: AKTIE UNATTRAKTIV

Sven Diermeier vom Analysehaus Independent Research bemängelte neben dem bereinigten Nettogewinn auch den Ausblick und den Dividendenvorschlag des Energiekonzerns. Deshalb reduzierte er seine Gewinnschätzungen je Aktie (EPS). Zudem hält er die Aktie derzeit für unattraktiv bewertet.

Die Ergebnisse für 2013 hätten die Zielbandbreiten erreicht und seien knapp besser als vom Markt erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Werner Eisenmann von der DZ Bank. Das Umfeld im laufenden Jahr bleibe schwierig, allerdings sollte der Energiekonzern 2014 den Tiefpunkt durchschreiten. Dabei dürften sich Fortschritte bei der Umstrukturierung sowie die gute Positionierung in den Segmenten Exploration & Produktion und erneuerbare Energien zunehmend bemerkbar machen.

dpa-AFX