"Für Uniper öffnet sich damit der Weg in eine eigene Zukunft als selbstständiges Unternehmen, das mit einer fokussierten Strategie seine Stärken im klassischen Energiegeschäft voll ausspielen kann", erklärte Teyssen. Uniper betreibt in Europa und Russland Kohle- und Gaskraftwerke mit einer Leistung von 40 Gigawatt. Zu dem Unternehmen mit knapp 14.000 Beschäftigten gehören darüber hinaus der Energiehandel sowie Wasser- und Atomkraftwerke in Schweden.
RWE WILL ÖKOSTROMTOCHTER IM HERBST AN DIE BÖRSE BRINGEN
Wegen der stark gefallenen Strom-Großhandelspreise steht Uniper von Anfang an unter Druck. Uniper-Chef Klaus Schäfer will bis 2018 Beteiligungen im Volumen von mindestens zwei Milliarden Euro abstoßen. Zudem will er die Personalkosten deutlich senken.
Einnahmen erzielt E.ON beim Börsengang zunächst nicht. Der Konzern will aber mittelfristig die übrigen 47 Prozent versilbern. Die Aktionäre hatten den Plänen im Juni zugestimmt. Uniper setzt darauf, dass die Strompreise mittelfristig wieder anziehen und die Bereitstellung von Kraftwerken für eine sichere Versorgung vergütet wird.
Die von der Energiewende und dem Atomausstieg gebeutelten Versorger befinden sich in der größten Krise ihrer Geschichte. Sie suchen ihr Heil in der Aufspaltung in ein klassisches Geschäft mit Kohle- und Gaskraftwerken einerseits sowie den Zukunftsgeschäften mit Ökostrom, Netzen, Vertrieb und Dienstleistungen andererseits. Auch der Konkurrent RWE plant einen solchen Schritt. Er hat das Geschäft mit Ökostrom, den Strom- und Gasnetzen sowie dem Vertrieb in die Tochter Innogy ausgelagert und will davon im Herbst zehn Prozent an die Börse bringen. Dadurch sowie durch weitere Verkäufe von Innogy-Paketen will sich RWE frisches Kapital besorgen. RWE will aber im Gegensatz zu E.ON auf Dauer die Mehrheit behalten.
rtr