"Die Anleger wollen das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung abwarten", sagte ein Händler. Zudem steht am Freitag der Beginn des G20-Treffens in Hamburg an. "Bei dem Gipfel an der Alster interessieren die Inhalte den Markt zwar weniger. Aber die Investoren wollen sehen, wie Trump sich auf der internationalen Bühne geben wird."

US-Präsident Donald Trump wird am Freitag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammenkommen. Nach russischen Angaben soll es dabei auch um die Bekämpfung des Terrorismus gehen. Das Treffen der Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) der Welt steht zudem im Zeichen des jüngsten Raketentest in Nordkorea.

An den Märkten warten die Anleger zudem mit Spannung auf den US-Arbeitsmarktbericht für Juni am Freitag. Im Vorfeld dürften sich auch in New York die Investoren zurückhalten. Am Mittwoch zeichnete sich eine wenig veränderte Eröffnung von Dow Jones & Co ab.

In dem nach Handelsschluss in Europa zur Veröffentlichung anstehenden Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung werde es kaum Überraschungen geben, sagte Milan Cutkovic, Marktanalyst beim Brokerhaus AxiTrader. Die Investoren hofften aber auf Details zur geplanten Reduzierung der Bilanzsumme. "Es besteht noch immer Unsicherheit, welche Effekte diese Maßnahme der Federal Reserve auf die Märkte haben könnte." Die Fed hatte im Juni den Leitzins angehoben und einen Abbau ihrer durch massive Anleihenkäufe aufgeblähten Bilanz angekündigt.

WORLDPAY SOLL NACH ÜBERNAHME VOM KURSZETTEL VERSCHWINDEN



In London geriet der Aktienkurs von Worldpay ins Wanken, nachdem sich der Bezahldienst-Anbieter mit dem US-Rivalen Vantiv auf die Konditionen für eine Übernahme einigte. Die Worldpay-Papiere sollen nach Vollzug von der Börse genommen werden. Ein Bietergefecht um den Zahlungsdienst wird es wohl nicht geben: Die ebenfalls an dem Unternehmen interessierte Großbank JP Morgan will keine Gegenofferte vorlegen.

Die Bestätigung von Übernahmegesprächen hatte Worldpay-Aktien am Dienstag um fast 28 Prozent nach oben getrieben. Am Mittwoch markierten sie bei 435,20 Pence zunächst ein Rekordhoch, fielen dann aber um mehr als sieben Prozent auf 376 Pence.

Rund ein halbes Prozent fester notierten Aktien von Deutsche Bank. Chef John Cryan rechnet für dieses Jahr mit einem Gewinn für Deutschlands größtes Geldhaus. "Ich erwarte nicht, dass wir in diesem Jahr einen Verlust machen", sagte Cryan der Wochenzeitung "Die Zeit" laut einem Vorabbericht vom Mittwoch. Gerüchten, er bleibe nur für kurze Zeit an der Spitze der Bank, widersprach er.

TOMTOM-ANLEGERN GEFÄLLT ZUSAMMENARBEIT MIT CHINA



In Amsterdam löste eine Kooperation mit dem chinesischen Internetriesen Baidu einen Ansturm auf die Aktien des Navigationsgeräte-Herstellers TomTom aus, die um sechs Prozent zulegten. Die in New York gelisteten Baidu-Papiere lagen im vorbörslichen Geschäft rund drei Prozent höher.

Bei den Dax-Einzelwerten katapultierte eine Kaufempfehlung der britischen Großbank HSBC die Aktien von Adidas an die Spitze. Sie stiegen um mehr als fünf Prozent auf 177,20 Euro und näherten sich damit ihrer am 4. Mai markierten Bestmarke von 188,95 Euro. Analysten spekulierten über eine mögliche Prognoseanhebung nach der Vorlage der Quartalsergebnisse Anfang August.