Hatz darf Deutschland nicht verlassen und muss sich regelmäßig bei der Polizei melden. Ein Geständnis habe er nicht abgelegt, betonte sein Rechtsanwalt Peter Gauweiler: "Herr Hatz ist den Vorwürfen mit - aus unserer Sicht überzeugenden Argumenten - entgegengetreten."
Die Haftentlassung von Hatz gilt aber als Zeichen dafür, dass die Münchner Strafverfolger bei den Ermittlungen in der Affäre um manipulierte Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen vorankommen. Der ehemalige Audi-Vorstandschef Rupert Stadler bleibt dagegen in Untersuchungshaft. Er war vor gut einer Woche überraschend wegen Betrugsverdachts im Zusammenhang mit dem Dieselskandal verhaftet worden und sitzt seither im Augsburger Gefängnis. Auch bei ihm sehen die Ermittler Verdunkelungsgefahr, nachdem sie Telefonate Stadlers abgehört hatten. Zuvor war die Wohnung des 55-Jährigen durchsucht worden. Er soll versucht haben, Zeugen der Affäre zu beeinflussen. Seine Vernehmung soll in der kommenden Woche fortgesetzt werden.
Hatz war im September der bis dahin prominenteste Manager, der in der Diesel-Affäre bei Volkswagen verhaftet wurde. Er war Entwicklungsvorstand beim Sportwagenbauer Porsche und leitete zeitweise auch die Motorenentwicklung bei Audi im Volkswagen-Konzern. Die Staatsanwälte werfen Volkswagen wegen des Einbaus illegaler Software zur Motorensteuerung Betrug und illegale Werbung vor. Mit dem Programm sollten Abgaswerte manipuliert werden, damit die Autos die Grenzwerte einhielten. Hatz war wegen des Abgasskandals erst beurlaubt worden, 2016 musste er gehen.
Vor Hatz war bereits ein ehemaliger Audi-Ingenieur wieder aus der Untersuchungshaft freigekommen, ebenfalls gegen Kaution. Der Italiener hatte bis November 2017 vier Monate im Gefängnis gesessen.
rtr