Es handele sich um ein "bewusstes Handeln des Co-Piloten", erklärte die französische Staatsanwaltschaft. Zum Zeitpunkt des Absturzes sei der Deutsche allein im Cockpit gewesen. Der Kapitän habe zuvor vergeblich versucht, durch die verschlossene Tür zu gelangen. Die Maschine war am Dienstag auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf abgestürzt. 150 Menschen kamen ums Leben.

Nachfolgend wichtige Fragen und Antworten zum Geschehen an Bord:

DURFTE DER PILOT DAS COCKPIT VERLASSEN?

Ja, beispielsweise um auf die Toilette zu gehen. Üblicherweise geschehe das nicht gleich nach dem Start oder kurz vor der Landung, sondern erst in einer unkritischen Phase des Fluges, also ab einer Höhe von 20.000 Fuß (6100 Meter), sagt ein A320-Pilot, der ungenannt bleiben will. "Geschickter ist es, das Cockpit erst auf der Reiseflughöhe von 30.000 Fuß zu verlassen, aber man kann nicht immer so lange warten." Genaue Vorschriften gebe es nicht.

WARUM KAM DER PILOT NICHT WIEDER INS COCKPIT?

Nach Angaben eines anderen Piloten, der das betroffene Airbus-Modell gut kennt, kann die Cockpit-Tür gegen den Willen des Piloten im Cockpit kaum geöffnet werden. Es gebe zwar einen Notfall-Code etwa für den Fall, dass ein Pilot ohnmächtig werde, sagte der Experte, der nicht namentlich genannt werden wollte. Dieser arbeite aber nur mit Zeitverzögerung und löse zunächst einen Warnton im Cockpit aus. Der Pilot im Inneren könne die Freigabe der schußsicheren Spezialtür dann mit einem Schalter verhindern. Die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Cockpit-Tür dienen nach den Erfahrungen der Anschläge vom 11. September 2001 dazu, das Eindringen von Flugzeugentführern ins Cockpit zu verhindern. rtr