Auch der Jahresauftakt fiel revidierten Daten zufolge besser aus als angenommen. Statt des zunächst gemeldeten Rückgangs um 0,2 Prozent blieb die Wirtschaftsleistung stabil.

Gründe für das unerwartet gute Abschneiden nannten die Statistiker nicht. "Einige Konjunkturindikatoren wie Konsum, Industrieproduktion und Tourismus zeigten sich im zweiten Quartal widerstandsfähig", sagte Ökonom Nikos Magginas von der National Bank. "Das erklärt das überraschende Ergebnis." Deutsche Urlauber halten dem beliebten Reiseziel trotz der Turbulenzen die Treue. Nach Angaben von Europas größtem Reisekonzern TUI lagen die Sommerbuchungen über dem Vorjahresniveau, sagte Co-Konzernchef Fritz Joussen.

Allerdings rechnen die internationalen Geldgeber und die Regierung in Athen mit einem Rezessionsjahr. Das Bruttoinlandsprodukt soll demnach 2015 zwischen 2,1 und 2,3 Prozent schrumpfen. Ein Grund dafür sind die seit Ende Juni geltenden Kapitalkontrollen. Derzeit können die Griechen maximal 420 Euro die Woche abheben. Zudem schlossen die Banken für drei Wochen. Nach sechsjähriger Talfahrt war das Bruttoinlandsprodukt 2014 erstmals wieder gewachsen.

Griechenland ringt derzeit mit den Geldgebern um neue Hilfen, ohne die eine Staatspleite droht. Das Parlament in Athen wollte in der Nacht zum Freitag über ein weiteres Reform-Bündel abstimmen, das den Weg für ein drittes Rettungspaket von bis zu 86 Milliarden Euro bereiten soll.

Reuters