Der Konsumgüterkonzern Henkel zahlt seinen Aktionären für das vergangene Geschäftsjahr keine höhere Dividende. Der DAX-Konzern schlage den Anteilseignern eine unveränderte Dividende von 1,85 Euro je Vorzugsaktie und 1,83 Euro je Stammaktie vor, teilte der Düsseldorfer Konzern am Mittwoch mit. Das entspreche einer Ausschüttungsquote von 40,5 Prozent.

Unter dem Strich verdiente Henkel 1,6 Milliarden Euro, nach 1,4 Milliarden Euro im Vorjahr. Der DAX-Konzern hatte für das vergangene Jahr bereits einen um 4,2 Prozent auf rund 20 Milliarden Euro gestiegenen Umsatz vermeldet. Das Wachstum aus eigener Kraft lag dabei indes bei 7,8 Prozent. Henkel profitierte von einer Erholung seines Friseurgeschäfts sowie einer steigenden Nachfrage der Industrie nach Klebstoffen. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebit) legte um gut vier Prozent auf 2,7 Milliarden Euro zu.

Die bereinigte Umsatzrendite (Ebit-Marge) lag unverändert bei 13,4 Prozent. So sah sich Henkel unter anderem mit steigenden Kosten für Rohstoffe konfrontiert. Federn hatte der Konzern in den vergangenen Jahren im Kosmetik-Geschäft gelassen, es soll nun mit dem Waschmittelgeschäft zusammengelegt werden. Dabei sollen auch Stellen gestrichen werden. Durch die Pläne schaffe Henkel "ein breiteres Fundament, um unser Portfolio noch konsequenter zu optimieren und auf ein höheres Wachstums- und Margenprofil zu bringen", unterstrich Henkel-Chef Carsten Knobel.

Für 2022 erwartet der Hersteller von Pritt und Persil - wie bereits im Januar angekündigt - ein organisches Umsatzwachstum für den Konzern in der Bandbreite von zwei bis vier Prozent. Die bereinigte Umsatzrendite wird zwischen 11,5 und 13,5 Prozent gesehen.

Vier Produktionsstätten in der Ukraine


Henkel betreibe in der Ukraine vier Produktionsstätten, sagte Knobel. Henkel sei seit mehr als 30 Jahren in Russland aktiv und beschäftige dort rund 2500 Menschen. Der Umsatzanteil Russlands belaufe sich auf etwas unter fünf Prozent. In der Ukraine beschäftige Henkel rund 600 Mitarbeiter, der Umsatzanteil betrage hier weniger als ein Prozent. Daher beobachtet der Konzern die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Konflikt mit Sorge. Man beobachte die Lage genau und hoffe auf eine friedliche Beilegung des Konflikts.

Einschätzung zur Henkel-Aktie


Die endgültigen Zahlen von Henkel kamen am Markt gut an. Das Papier kletterte mit einem Plus von rund vier Prozent an die DAX-Spitze. Nach enttäuschenden Wachstumsprognosen des Konsumgüterherstellers Ende Januar habe der endgültige Quartalsbericht nun keine negativen Überraschungen mehr parat gehabt, hieß es im Handel.

Wir bleiben bei unserer Kauf-Empfehlung.

fh/rtr/dpa-AFX