Das Konsumklima in Deutschland wird immer negativer und die Stimmung der Verbraucher zeigt klare Signale einer Rezession. Doch wie schlimm kommt es jetzt wirklich? Und was bedeutet das für die Aktienmärkte?
Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland hat sich erneut verschlechtert. So die Ergebnisse des aktuellen Konsumklimas für Deutschland. Doch was bedeutet das für die Wirtschaft? Das müssen Sie jetzt wissen:
Hoffnung auf Erholung 2023 "endgültig begraben"
Die GfK- und NIM-Konsumforscher sagen für November einen Rückgang ihres Barometers um 1,4 auf minus 28,1 Punkte voraus. Dies ist der tiefste Stand seit April. "Mit dem dritten Rückgang in Folge müssen die Hoffnungen auf eine Erholung der Konsumstimmung noch in diesem Jahr endgültig begraben werden", erklärte Rolf Bürkl, Experte beim Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) am Dienstag. "Vor allem die hohen Preise für Nahrungsmittel schwächen die Kaufkraft der privaten Haushalte in Deutschland und sorgen dafür, dass der private Konsum in diesem Jahr keine Stütze der Konjunktur sein wird."
Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Wert von minus 26,5 Zähler gerechnet. Die Nürnberger Forscherinnen und Forscher ermittelten aus der Umfrage unter rund 2000 Menschen im Oktober das Konsumklima für November. Demnach ergibt sich für die Verbraucherstimmung ein gemischtes Bild und damit keinen klaren Trend. Denn während die Verbraucher die Konjunktur einen Tick weniger skeptisch beurteilten, blickten sie wieder pessimistischer auf ihre künftigen Finanzen.
Konsumklima zeigt klare Rezessionssignale
Die Bereitschaft, größere Dinge wie Möbel oder Mofas, Kanus oder Kühlschränke zu kaufen, blieb fast unverändert auf niedrigem Niveau. "Ein geringerer Wert für die Konsumneigung wurde zuletzt während der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahre 2008 gemessen." Bei viele Beschäftigten dürfte die Sorge um die Sicherheit des Arbeitsplatzes zunehmen. Verstärkt werde dies durch steigende Firmenpleiten, die ebenfalls zu Verunsicherung führten. "All dies drückt auf die Kauflaune der Bundesbürger."
Zudem verschärfe der weitere Anstieg der Sparneigung den Abwärtstrend des Konsumklimas, hieß es. Wichtig für eine Trendwende sei hier ein anhaltender Rückgang der Inflation. Die Jahresteuerungsrate sei zwar im September auf 4,5 Prozent gesunken, liege damit aber noch deutlich über der Zielgröße der Europäischen Zentralbank (EZB).
Dementsprechend zeigt das Konsumklima aktuell klare Rezessionssignale, denn eine schlechte Stimmung bei den Verbrauchern schlägt sich auch auf die Unternehmen nieder. Doch was bedeutet das für die Märkte?
Ist jetzt die Hoffnung für die Märkte verloren?
Grundsätzlich ist dies für den DAX & Co. ein weiteres negatives Signal, dass den Leitindex zusätzlich belastet. Denn der Verlust der Hoffnung auf eine Erholung des Konsumklimas im Jahr 2023 bedeutet auch gleichzeitig eine geringere Wahrscheinlichkeit auf eine Erholung der Wirtschaft.
Trotzdem wird diese einzelne Nachricht aber keinen Crash lostreten, doch Anleger sollten sich dessen gewahr sein, dass sich die dunklen Wolken am Horizont immer weiter verdichten.
Mit Material von Reuters
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