Ausgangssituation und Signal



Der Aktienkurs von Infineon bricht am Donnerstag ein: Innerhalb der ersten Handelsstunde verlieren die Papiere knapp drei Prozent an Wert und führen damit die Liste der Verlierer innerhalb des Deutschen Aktienindex (DAX) an. Gefahr in Verzug? Noch ist der Kurseinbruch von heute - charttechnisch betrachtet - nicht dramatisch. Im Tageschart deutlich zu erkennen: Die Notierungen bewegen sich derzeit in einer relativ engmaschigen Seitwärtsbewegung zwischen 17,29 Euro (Unterstützung) und 18,34 Euro (Widerstand). Erst wenn es zu einem Ausbruch über eine dieser Schlüsselmarken kommen würde, läge Handlungsbedarf vor. Zudem verstärkt der Verlauf der 21-Tagelinie (grüne Kurve) den Unterstützungsbereich um 17,29 Euro.

Die Charts im Detail



Was steckt hinter dem heutigen Kurseinbruch? Die britische Investmentbank Barclays hat ihr Kursziel für die Infineon-Aktie am Donnerstagmorgen von 18,50 auf 17,25 Euro gesenkt und ihre Einstufung mit "Underweight" (Untergewichten) bestätigt. "Der europäische Technologie-Hardware-Sektor dürfte ein herausforderndes Jahr 2018 mit einem schwachen vierten Quartal abgeschlossen haben", so die Banker. Dieser Trend dürfte sich im ersten Jahresviertel 2019 fortsetzen, wobei das größte Enttäuschungsrisiko die Infineon-Aktie berge.

Was das übergeordnete Bild anbelangt, so hilft ein Blick auf den Wochen- / Monatschart weiter. Dort lauten die entscheidenden Schlüsselmarken 15,76 Euro (Unterstützung) und 18,49 Euro (Widerstand). Ein Ausbruch nach oben würde ein nachfolgendes Kurspotenzial bis in den Bereich um 20 Euro auslösen. Dort verläuft auch die 200-Tagelinie (blaue Kurve), die den Widerstandsbereich um 20 Euro verstärken

Tageschart





Wochenchart




Monatschart





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Weder Fisch noch Fleisch, ist man im Falle von Infineon als Charttechniker geneigt zu sagen. Am Wahrscheinlichsten erscheint derzeit eine Fortschreibung des kurzfristigen Seitwärtstrends.

AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann mit Studium der Volkswirtschaftslehre. Über viele Jahre arbeitete er in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht. www.index-radar.de